Vatra Dornei

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Name

Vatra Dornei. Auch unter dem alten Namen Dorna und Dorna Watra bekannt – vielleicht kommt der Name vom gleichnamigen Fluss.

Lage

In der Mitte Nordrumäniens, rund 300 km nördlich der Hauptstadt Bukarest. Dorna liegt am Westrand der Südbukowina. Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Dorna und dem grösseren Fluss Bistriţa. Das Tal ist von bis zu 2000 m hohen Bergketten umgeben – den Calimani-, Suhard- und Bistritza-Bergen. Aufgrund dieser Lage ist der Ort bekannt als Wintersportort und Ausgangspunkt für Kletterpartien.

Einwohner

Rund 19’000. Früher siedelten hier sehr viele Juden, doch die meisten sind im Krieg ermordet worden oder ausgewandert.

Stadtbild

Die Stadt ist sehr lang, doch das Zentrum selbst ist sehr übersichtlich. Die Bahnlinie verläuft entlang des Flusses Dorna und teilt mit dem selbigen das Zentrum in Nord und Süd. In der Nordhälfte befinden sich die meisten Geschäfte und Restaurants, im Süden liegen die ganzen interessanten Gebäude und ein schöner Park. Und dort beginnen auch prompt die Berge. Der Busbahnhof liegt im Südteil, nahe der grossen Brücke über den Fluss. Verwirrend sind die vielen Bahnhöfe: Wer von Suceava kommt, sollte nicht beim ersten Bahnhof, an dem Vatra Dornei steht, aussteigen, sondern erst beim zweiten!!!

Anreise

Man kommt mit dem Bus überall hin, aber es fahren auch nützliche Züge. Ein Schnellzug (Acc.) fährt direkt von Cluj-Napoca (4½ h,rd. 25 Lei) weiter nach Suceava (3 h, 12,4 Lei) bis nachIaşi (4½ h, knapp 20 Lei) und Galaţi. Auf halbem Wege hält dieser Zug in Gura Humorului – der ideale Ausgangspunkt, um die Cinci Mănăstiri genannten, berühmten Klöster der Bukowina zu erkunden.

Wer quer durch die Berge Richtung Borsa nach Sighetu Marmaţiei will, ist auf den Bus angewiesen. Der fährt über den Prislop-Pass bis nach Vişeu de Sus. Die Strecke ist fantastisch. Es gibt nur einen Bus pro Tag (mit Sicherheit jedoch nicht im Winter). Der fährt um 13:30 ab, braucht 3½ Stunden und kostet 10 Lei (rd. 2.5 Euro).

Sehenswertes

Vatra Dornei war nie historisch von Bedeutung, liegt aber sehr schön mitten in den Bergen. Das erkannten schon die Habsburger, und so wurde die Stadt schon zu k.u.k.-Zeiten als Erholungsort genutzt – mit allem was dazu gehört. Mit schönen Parks, prächtigen Hotels und einem noch prächtigeren Kasino. Leider ist der Ort in die Jahre gekommen und stark zerfallen, doch heute bemüht man sich, den alten Glanz wiederherzustellen.

Der Fluss Dorna und das baufällige Kasino
Der Fluss Dorna und das baufällige Kasino

Im Zentrum fällt als erstes die grosse Kirche und der Park rundherum auf. Sowie andere Gebäude aus der Zeit, als die Bukowina zu Österreich-Ungarn zählte. Im Park befindet sich eine öffentliche Quelle, an der man das köstliche Mineralwasser kosten kann. Vatra Dornei ist für die Mineralwasserproduktion berühmt, aber auch für Milchprodukte – in der Gegend wird viel Viehzucht betrieben.

Eines der alten Gebäude an der Str. Republicii
Eines der alten Gebäude an der Str. Republicii

Es gibt einige Museen in der Stadt – darunter ein Ethnografisches Museum. Das jedoch leider für immer geschlossen zu haben scheint. Unweit der Altstadt gibt es noch einen Skilift, der auf die Skipisten des Hausberges, dem über 1600 m hohen Dealul Negrii, führt. Nutzt im Sommer freilich nichts. Ansonsten ist Vatra Dornei eine angenehme Kleinstadt, in der es sich gut aushalten lässt. Die Bergwelt rund um die Stadt ist zudem atemberaubend.

Umgebung

Auf halbem Wege von Vatra Dornei und Vişeu de Sus liegt der Prislop-Pass – mit 1416 m Höhe der höchste Bergpass Rumäniens. Dieser trennt zudem die historischen Regionen Bukowina (Buchenland) im Osten und Maramureş im Westen. Die kulturellen Unterschiede erkennt man allein schon an den Dörfern und Kirchen. Je näher man dem Prislop-Pass kommt, desto waldiger und unbewohnter wird es. In der Gegend wird Forstwirtschaft betrieben (scheinbar nachhaltig, denn man sieht viele aufgeforstete Bereiche), so dass hier fast nur noch Holzlaster fahren. Höchster Berg der nahen Rodna-Berge ist der Pietrosul, mit 2302 m der höchste Berg Nordrumäniens. In den Bergen liegt bis in den Juni hinein Schnee.

Die Rodna-Berge nahe des Prislop-Passes
Die Rodna-Berge nahe des Prislop-Passes

Am Pass wird gerade eine Kirche gebaut, zudem gibt es ein Denkmal, dass an den letzten Einfall der Tartaren in die Region erinnert. Unweit von Prislop befindet sich die Stelle, an der alljährlich im August das berühmte Hora de la Prislop, ein grosses Volksfestival, abgehalten wird.

Übernachtung

Es gibt überdurchschnittlich viele Hotels und Pensionen in der Stadt – zu unterdurchschnittlichen Preisen. Zwei Pensionen liegen ca. 300 m vom Zentrum entfernt an der Str. Parcului (Parkstr.). Eine heisst Villa Zimbrul (rechte Seite). An der Tür gibt es ein Münztelefon – man muss den Besitzer erst anrufen. Direkt gegenüber liegt die Villa Căprioara. Die Familie ist sehr nett, und ein grosses Zimmer mit allem, was man braucht, kostet pro Person 20 Lei (5 Euro). Adresse: Str. Parcului 29. Tel.: 372 643, Fax.: 373 844.

Zwischen Kirche und Kasino liegt das Restaurant und Hotel Euro Intersport. Hat aber nichts mit Sport zu tun. Das Essen im Restaurant ist sehr empfehlenswert und der Service ausgezeichnet. Unbedingt den Caşcaval Pane (Panierten Käse) und die Steaks probieren!!! Die Preise sind ziemlich niedrig.

Im Westen des Südteils gibt es einen Laden namens Camy-Lact nebst angeschlossenen Restaurant. Der Laden verkauft Milchprodukte, vor allem Käse, der in der Region hergestellt wird. Und das Restaurant verarbeitet selbiges. Ist ebenfalls sehr empfehlenswert!

Und noch ein Tipp: Les Amis in der Str. Luceafarului 15, der kleinen Ladenstrasse nahe des Bahnhofs. Ein sehr billiges, modernes Restaurant mit rumänischer und italienischer Küche. Unbedingt die Eierkuchen mit Fleisch und Pilzen probieren.

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