Karlovo (Карлово)

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Allgemeines

Name

Lage von Karlovo
Lage von Karlovo

Карлово (Karlovo oder Karlowo). Die Stadt hiess vorher Sushitsa, wurde nach der osmanischen Besetzung im 14. Jhd. nach ihrem Besitzer Kaarlazade in Karla Ova (Land des Karla) umbenannt.

Lage

Liegt am Südhang des Balkangebirges (Stara Planina) in einem langen, von West nach Ost ausgerichteten Tal – dem Rosental. 60 km nördlich von Plovdid sowie an der Bahnlinie von Sofia nach Burgas gelegen. Weiter nördlich befindet sich der wichtige Trojan-Pass und bis zu 2300 m hohe Berge.

Einwohner

knapp 30’000

Stadtbild

Teile der Altstadt – darunter viele traditionelle bulgarische Häuser im sogenannten „Wiedergeburtsstil“ (gemeint ist die Wiedergeburt der bulgarischen Nation gegen Ende des 19. Jhd. im Kampf gegen die Osmanen) – sind erhalten geblieben und durchmischen sich mit weniger interessanten, ab den 1950ern gebauten Häusern. Im Zentrum gibt es einen basarähnlichen, ziemlich engen Markt.

Geschichte

Karlovo war und ist schon immer ein kleines Zentrum der näheren Umgebung, ohne jemals richtig Grösse erlangt zu haben. Durch das Rosental verlief einst eine wichtige Transportroute der Römer, welche Thrakien mit der Donau verband. Rund um Karlovo wurden auch Reste thrakischer Siedlungen gefunden.

Zu bemerken wäre, dass hier einer der wichtigsten bulgarischen Nationalhelden, nämlich Vassil Levski, geboren wurde. Geboren 1837, schuf er eine wichtige Widerstandsbewegung gegen die Osmanen und kämpfte so für ein freies Bulgarien. Aufgrund von Verrat wurde er jedoch von den Türken gefasst und 1873 hingerichtet.

Karlovo ist seit langem durch die Produktion von Wein und Rosenöl bekannt – beides auch weltbekannte Exportartikel des Landes. Momentan hat man jedoch wirtschaftliche Probleme und kämpft mit einer hohen Arbeitslosenrate.

Anreise

Karlovo ist einfach per Zug erreichbar, da die Züge von Sofia nach Burgas hier halten. Von Plovdiv ist die Stadt ebenfalls schnell erreichbar – mit dem Bus dauert es eine gute Stunde, mit dem Zug geht es auch, dauert aber bestimmt länger. Über den Trojan-Pass kommt man in den Norden des Landes Richtung Pleven, allerdings könnte der Pass im Winter geschlossen sein.

Wer das ganze Rosental sehen möchte, sollte sich in einen Zug oder Bus gen Osten nach Kazanlak setzen. Selbiges ist etwa 35 km entfernt und mit gut 60’000 Einwohnern die grösste Stadt des Rosentals. (Mehr siehe unten)

Sehenswertes

Ein Bummel durch Karlovo ist schnell erledigt – es gibt einige schöne Häuser aus der Wiedergeburtszeit zu bestaunen und ansonsten nicht viel mehr – zumal Karlovo ziemlich klein ist. Wer nach Karlovo kommt, nutzt dies meist als Sprungbrett in die Berge oder andere interessante Punkte im Rosental.

Umgebung

Es ist die Gesamtheit des Rosovata Dolina (Rosentals), die den Reiz ausmacht. Hohe Berge im Norden, kleinere Berge im Süden und Blumenfelder sowie Weinanbau, so weit das Auge reicht. Weltberühmt ist der Rosenanbau im Gebiet um Karlovo und Kasanlak. Möglich ist der wirtschaftliche Anbau durch die prädestinierte Lage – die Berge im Norden verhindern allzu kaltes Wetter. Angebaut wird hier die Örose, aus deren Blättern ätherische Öle gewonnen werden. Allerdings braucht man für die Gewinnung so einiges – für 1 kg Rosenöl sind 3,5 Tonnen Rosenblüten erforderlich. Zum Vergleich – eine Pflückerin erntet im Schnitt 35 kg am Tag – eine allein wäre also 100 Tage bschäftigt. Damit nicht genug – der Flächenverbrauch ist enorm. Für ein Kilogramm Rosenöl sind ca. 1000 ha Anbaufläche vonnöten. Deshalb ist der Preis kein Wunder: Rosenö ist doppelt so teuer wie Gold! Bulgarien produziert etwa 80% der gesamten Weltproduktion. Benutzt wird das Rosenöl hauptsächlich für die Herstellung von Parfümen. Teuren Parfümen.

Hinein ins Rosental - im Hintergrund das Balkangebirge
Hinein ins Rosental – im Hintergrund das Balkangebirge

Was kann man davon nun sehen? In Karlovo gibt es ein Rosenmuseum. Des weiteren gibt es Rosenfeste. Und freilich Anbaufelder, die ca. zwischen Juni und August in Blüte stehen. Doch nicht nur Rosenöl, sondern auch Lavendel-, Pfefferminz-, Salbei- und andere Öle werden hier hergestellt. Des weiteren wird auch Wein angebaut.

Übernachtung

Sah nicht so aus, als ob es allzu viele Übernachtungsmöglichkeiten geben würde. Praktischer scheint es zu sein, in Plovdiv zu übernachten.

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