www.tabibito.de
Andere Länder | Index | Gästebuch | E-Mail | Sitemap Tschechien Startseite GOWEBCounter by INLINE Besucher seit April 2004             English Version  Nihongoban

Tabibito's Tschechien-Seite:

Tábor
  • Name: Tábor. Es gibt keinen anderen deutschen Namen. Tábor bedeutet übersetzt Lager bzw. Camp. Der Sinn wird klar, wenn man sich die Geschichte der Stadt ansieht.


  • Lage: Ca. 80 km südlich von →Prag. Die Gegend um Tábor ist ziemlich bergig. Die Stadt liegt am kleinen Fluss Lužnice, welcher schliesslich in die Moldau fliesst.


  • Stadtbild: Tábor ist mit 37'000 Einwohnern eher klein, was mit Sicherheit an der Ortslage liegt. Im Süden wird die Stadt vom tiefen Flusstal des Lužnice, im Norden teilweise vom See Jordán begrenzt. Die Staré Město (Altstadt) liegt auf einem Sporn, der nur nach Osten einen natürlichen Zugang besitzt. Rund um die Altstadt wurde zudem auch noch eine Mauer errichtet - die Stadt war zu damaligen Zeiten wirklich mehr als gut geschützt.
    Dazu gibt es im Westen, unterhalb der Altstadt, das Viertel Podhradí (Burgunterstadt). Weil in der Altstadt kein Platz mehr war, baute man Richtung Osten und zum Teil auch im Norden aus. So befindet sich der Hauptbahnhof weit östlich der Altstadt - man braucht über 15 Minuten zu Fuss. Sobald man die Altstadt betritt, verlässt man scheinbar das moderne Zeitalter.


  • Tabor
    Blick von der Altstadt auf den Fluss und die Neustadt
    Tabor
    In der Altstadt (in der Mitte: Pension Alfa)

  • Geschichte: Tábor ist, verglichen mit vielen anderen Städten Tschechiens, relativ jung. Gegründet wurde sie 1420 von den Hussiten - sie sollte als Bollwerk gegen die katholischen Gebiete und ihre Bastionen, wie zum Beispiel →České Budějovice im Südwesten, ausgebaut werden. Und so lebten in Tál;bor nur Anhänger Jan Hus', und zwar strikt nach dem Gemeinschaftsprinzip, nach dem es keine persönlichen Besitzrechte gibt. Neuankömmlinge gaben so am Stadttor all ihre persönliche Habe ab.
    Schon aufgrund ihrer Lage war die Stadt schwer einnehmbar. Hinzu kommt, dass die Stadt mit insgesamt 14 km langen Katakomben untertunnelt wurde. Obwohl die Hussiten letztendlich unterlagen und Böhmen im Grossen und Ganzen rekatholisiert wurde, ist Tábor nicht zerstört worden. Im Gegenteil - das Stadtzentrum ist nahezu gänzlich unverändert.


  • Sehenswertes: Wie eingangs erwähnt, reist man mit dem Betreten der Altstadt ein gutes halbes Jahrtausend in der Zeit zurück. Verwinkelte Gassen, ausschliesslich alte Häuser, umgeben von starken Wehranlagen - und kaum Touristen. Im Zentrum der Stadt liegt der Žižkovo náměstí (Žižka-Platz). Jan Žižka war ein militärischer Anführer der Hussiten, der mit grossem Erfolg gegen die katholischen Truppen kämpfte. Er wird in Tábor mit diesem Platz und einem Denkmal (Photo siehe →Geschichte Tschechiens) geehrt.
    Auch am selben Platz befindet sich das Husitské muzeum (Hussitenmuseum) im alten Rathaus, in dem man sich, quasi aus erster Hand, über die Bewegung und ihren Werdegang informieren kann. Daneben liegt praktischerweise die Touristeninformation, die bei der Unterkunftssuche sehr hilfreich ist.
    Auch am Markt liegt die Kirche mit dem wohlklingenden Namen Děkansky kostel Proměněni Páně na horě Tábor (Dekanatskirche Zur Verklärung Christi auf dem Berg Tabor) - ein bunter Mix aus Gotik, Barock und Renaissance, gebaut im 15. Jahrhundert. Der Turm kam erst 1677 hinzu.
    An der Südwestecke liegt das Kotnov Hrad (Burg Kotonov) - auch hier befindet sich ein Museum über die Hussiten. Ein grosser Teil der Burg ist jedoch noch in der Rekonstruktionsphase. Schön ist auch die westliche Spitze mit der Klášterní kostel narození Panny Marie (Klosterkirche zur Marie Geburt), einem schönen Tor und einem alten Burgfried. Ansonsten sollte man einfach durch die Gassen ziehen und das mittelalterliche Stadtbild geniessen.

    Tabor
    Typischer Anblick in der Innenstadt von Tabor
    Tabor
    Häuserzeile am Zizka-Platz


  • Anfahrt: Mit dem Zug dauert es keine 1½ Stunden nach →Prag Hl. n. und kostet ca. 60 Kč. Wer von Wien (Franz-Joseph-Bahnhof) kommt, muss in der Regel in Gmünd umsteigen. Dauert insgesamt ca. 4 h und kostet 31 € ohne Ermässigung (21 € mit).
    Zahlreiche Züge am Tag fahren gen Südwesten nach →České Budějovice (Budweis). Dauert eine gute Stunde und kostet 46 Kč. Wer Richtung Osten, zum Beispiel nach Telč, fahren möchte, sollte besser den Bus nehmen, denn mit der Bahn dauert es ewig. Der Busbahnhof ist links vor dem Bahnhof.


  • Unterkunft: Die Touristeninformation am zentralen Platz hat einiges zur Auswahl. Sehr schön ist die Pension Alfa - nur 100 m vom Zizka-Platz Richtung Westen entfernt. Im Erdgeschoss gibt es eine urige Bar. Die Zimmer sind schön und modern, eine Nacht kostet pro Person und inkl. Frühstück 400 Kč (ohne 350). Man spricht Englisch. Die Hotels zwischen Bahnhof und Altstadt sind allesamt teurer! Adresse: Klokotská 107, Tel.: (0361)-25 61 65. Gleich um die Ecke, linkerhand, gibt es das hervorragende böhmische Restaurant Meluzina mit angeschlossener Cocktailbar.
©2024 tabibito