TohokuMiyagiMatsushima

Matsushima

-

Lage von Miyagi
Region: 東北 Tōhoku
Präfektur: 宮城 Miyagi

Matsushima 松島

4 von 5 Sternen: Durchaus Sehenswert
Name:

Matsushima. Auf deutsch „Kieferninsel“. Kennzeichnet aber eine ganze Inselgruppe, eine Stadt, eine Bucht usw. Nicht zu verwechseln mit Matsumoto 松本 oder Matsuyama 松山.

Lage:

An der Pazifikküste im Zentrum der Präfektur Miyagi, ca. 15 km nordöstlich von
Sendai. Die nächstgrössere Stadt ist Shiogama 塩竈.

Ansehen:

Die Bucht mit den zahlreichen Inseln als Ganzes.

Karte der Bucht von Matsushima
Karte der Bucht von Matsushima

Beschreibung

In der Bucht findet man die Matsushima Shotō 松島諸島 – (Matsushima-Inseln) – insgesamt ca. 275 Inseln! Die meisten von ihnen sind kiefernbestanden und verdanken wohl deshalb ihren Namen. Viele der Inseln sind kleiner als ein Hektar – nur wenige sind ein bisschen grösser und besiedelt. Haupteinnahmequelle sind der Tourismus, sowie der „Anbau“ von kaki 牡蛎 (Austern) und von Algen (zur Herstellung von nori のり – schwarzes, trockenes Algenpapier; siehe Japanische Küche).

Eine der zahllosen Inseln
Eine der zahllosen Inseln

Die Bucht ist eine der drei sankei 三景 (die drei schönsten Landschaften Japans) (die anderen beiden Landschaften sind Amanohashidate und Miyajima). Das ist auch verständlich – der Anblick ist wahrhaftig traumhaft. Wenn man sich den Horizont nicht weiter ansieht – dort sieht man nur Industrie. Da die sankei bei Japanern sehr berühmt sind, gibt es entsprechend viel Fremdenverkehr. Sicher gibt es andere, schöne, ruhigere Landstriche in Japan, die es mit dieser Gegend aufnehmen können. Aber ein Besuch lohnt sich allemal.

In der Gegend spricht man Tōhoku-ben 東北弁 – den Nordostjapan-Dialekt. Der klingt ganz lustig – ein alter Fischer auf Katsurajima wies mich in seinem Dialekt auf folgendes hin: „nee, masushima de gagi asumeru yo!“. Nach einer gewissen Umstellung ahnte ich, was er sagen wollte: „matsushima de kaki atsumeru yo!“ – „Auf Matsushima werden Austern gesammelt“. Der Dialekt erinnerte mich ein wenig an das Sächsische…

In der Bucht von Matsushima
In der Bucht von Matsushima
Die flache Bucht ist ideal für den Algenanbau
Die flache Bucht ist ideal für den Algenanbau

Achtung: Während der Tsunami vom 11. März 2012 in einigen Orten entlang der Bucht, vor allem in Shiogama, Higashi-Matsushima und einigen Vororten von Sendai mehr oder weniger starke Zerstörungen verursachte, kamen die Inseln vergleichsweise glimpflich davon. Japan-Besucher können wieder bedenkenlos Matsushima besuchen – die Infrastruktur ist zum größtenteils wiederhergestellt und es besteht keinerlei Gefahr für Besucher.

Anreise

Wer nach Matsushima fährt, kommt um Sendai 仙台 nicht herum. Von dort kann man mit der Senseki-Linie 仙石線 nach Hon-Shiogama 本塩釜 fahren. Dauert etwas länger als eine halbe Stunde. Man kann auch nach Matsushima 松島 fahren – von dort gibt es aber kein Boot zu den Inseln!
Der Hafen von Shiogama ist nur wenige hundert Meter vom Bahnhof Hon-Shiogama entfernt. Von dort fährt regelmässig eine Fähre wie folgt: Katsurajima 桂島 (410 Yen, gut 20 Minuten)Nonoshima 野々島 (450 Yen)Ishihama 石浜 (450 Yen)Kanpūzawa 寒風沢 (500 Yen)Hōjima 朴島. Eine recht preiswerte Art, sich die Bucht anzusehen.

Übernachtung

Auf den Inseln gibt es diverse Ryokan und kleine Hotels. Eines davon ist die Pension Onigahama ペンション鬼ヶ浜 auf der Insel Katsurajima. Liegt auf einem Hügel, ist europäisch eingerichtet und kostet inkl. Abendbrot und Frühstück 7500 Yen. Man kann bestimmt billiger übernachten, aber das Abendessen dort ist grossartig! Frische Austern, Krabbenfleisch usw. Alles sehr lecker hergerichtet. Tel. + Fax: 022-369 2311. URL: http://www.mwnet.or.jp/pension/onigahama.

tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

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