Split

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Allgemeines

Name

Split. Der italienische Name lautet Spalato.

Lage

Split liegt an der Adriaküste in Mitteldalmatien, so ziemlich genau zwischen Zadar im Norden und Dubrovnik. Die Hauptstadt Zagreb liegt ca. 250 km Luftlinie entfernt im Norden. Im Hinterland erstrecken sich die Dinarischen Alpen, welche fast bis an die Küste heranreichen. Vor Split liegen etliche Inseln in Sichtweite.

Einwohner

Split hat schätzungsweise 190’000 Einwohner und ist damit nach der Hauptstadt die zweitgrösste Stadt Kroatiens. In der Innenstadt leben zahlreiche Nachkommen der Romanen.

Stadtbild

Split liegt auf einer grösseren Halbinsel, die gen Westen in die Adria ragt. An der Südküste befindet sich ein geschützter Hafen, genannt Gradska Luka (Stadthafen), an dessen Rand sich auch die Altstadt befindet. Am Ostrand des Hafens liegt der Bahnhof, nur wenige dutzend Meter vom Zentrum entfernt, wobei die Gleise das komplette Stadtzentrum untertunneln. Praktischerweise liegen Busbahnhof und Fährterminal direkt neben dem Bahnhof.

Blick auf Split und den Hafen der Stadt
Blick auf Split und den Hafen der Stadt

Das historische Zentrum aus der Römerzeit ist viereckig und sehr klar umrissen. Zwischen dem historischen Kern und dem Hafen erstreckt sich die Uferpromenade Obala Hrvatskog Narodnog Preporoda (Uferpromenade der kroatischen nationalen Wiedergeburt), auf der es nachts heiss hergeht. Hier befindet sich auch die Touristeninformation. Am westlichen Ende der Promenade geht die modernere Fussgängerzone Marmontova ab. Viel weiter westlich befindet sich der grüne Berg Marjan, der die Spitze der ganzen Halbinsel einnimmt. Von oben kann man sich einen schönen Überblick über die ganze Stadt machen. Im Norden liegt der Luka Poljud (Poljud-Hafen) – ein ziemlich grosser Industrie- und Militärhafen mit zahlreichen angeschlossenen Industrieanlagen und einem grossen Stadion. Die Dinarischen Alpen begrenzen im Norden die Stadt wie eine gewaltige weisse Wand.

Geschichte

Splits Geschichte begann bereits vor mehr als 1700 Jahren. Um das Jahr 300 u.Z. liess der berühmte Kaiser Diokletian hier seinen Alterssitz erbauen. Diokletian war für seine Reform des Römischen Reiches sowie der ab 303 einsetzenden Christenverfolgung bekannt. Nach Diokletians Tod verfiel der Palast jedoch etwas, und eine richtige Stadt bildete sich nicht. Im Jahre 615 wurde die römische Provinzhauptstadt Dalmatiens, die Kolonie Salona, zerstört. Die Einwohner flüchteten daraufhin in den von Mauern geschützten Diokletianpalast. Dort leben deren Nachkommen noch immer. Die Stadt entwickelte sich allmählich und gehörte, wie auch Dubrovnik eine Zeit lang, vom 14. Jhd. bis 1797 – mit Unterbrechungen – zu Venetien. Wie auch der Rest der Region gehörte es später zu Österreich-Ungarn und nach dem Ersten Weltkrieg zu Kroatien bzw. Jugoslawien.

Obwohl grösste Stadt der Region, war Split nie Hauptstadt Dalmatiens. Heute ist Split ein bedeutendes industrielles Zentrum Kroatiens und Verkehrsknotenpunkt. Da Industrie und Altstadt deutlich voneinander getrennt und von Split aus die Inseln gut erkundbar sind, ist die Stadt auch ein wichtiges touristisches Zentrum und wurde aufgrund des bedeutsamen Diokletian-Palastes 1979 zum UNESCO Welterbe erklärt. Split ist heute Landeshauptstadt der Provinz Split-Dalmatien.

Anreise

Split liegt am südlichen Ende des kroatischen Eisenbahnnetzes. Somit kommt man leicht mit der Bahn von der Hauptstadt Zagreb nach Split – dauert rd. 8 Stunden und kostet 60 Kuna. Einer derbeiden Züge ist ein Nachtzug.

Ansonsten bleiben Bus und Fähre. Fähren fahren zu allen grösseren Inseln, so z.B. nach Brač. Dauert eine Stunde und kostet 19 Kuna für eine einfache Fahrt. Man kommt mit der Fähre auch nach Dubrovnik (drei pro Woche, dauert rd. 14 Stunden), sowie ins italienische Ancona.

Busse fahren überall hin – es gibt zum Beispiel zahlreiche Busse am Tag nach Dubrovnik Dauert ca. 4 Stunden und kostet 94 Kuna. Vor allem im Sommer sollte man vorsichtshalber die Tickets im voraus kaufen. Es gibt auch direkte Busse nach Mostar und Sarajevo in Bosnien, nach Ljubljana und sogar bisnach Deutschland.

Westlich von Split gibt es einen internationalen Flughafen, so dass man auch bis Split fliegen kann. Am besten im Internet nach günstigen Flügen suchen.

Sehenswertes

Die Stadt Split besticht durch zwei Dinge – die Lage der Stadt selbst sowie das historische Zentrum rund um den Diokletian-Palast. Vor der Stadt die azurblaue Adria und die am Horizont verschwimmenden Inseln, hinter der Stadt diese grosse Kalksteinwand der Dinarischen Alpen. Diesen Blick sollte man sich in Nähe des Bahnhofs und der Fähranlegestelle nicht entgehen lassen. Das Zentrum der Altstadt ist dabei deutlich durch den grossen Turm des Doms erkennbar.

Fähren, Dom und die Dinarischen Alpen
Fähren, Dom und die Dinarischen Alpen

Wer sich einen Überblick über die Stadt verschaffen möchte, sollte auf den Berg Marjan im Westen der Stadt wandern. Verschlungene Wege durch lichte Wälder führen auf den Gipfel. Auf einem Teil befindet sich ein kleiner Vergnügungspark und eine grosse Antenne, auf dem eigentlichen Berg dann eine Aussichtsplattform, von der man nicht nur den alten Hafen und die Altstadt, sondern auch den modernen Nordteil sehen kann.

Split: Im Diokletian-Palast
Split: Im Diokletian-Palast

In der Innenstadt stösst man schnell auf den antiken Kern der Stadt, dem berühmten Dioklecijanova Palača (Diokletian-Palast). Der wurde in streng rechteckiger Form angelegt, mit den Grundmassen 215 mal 180 Metern. Geschützt war der Bereich durch starke Mauern und Türmen an den Ecken. Den Diokletianpalast kann man durch mehrere Tore betreten – darunter das Željezna Vrata (Eisentor) im Westen, das Zlatna vrata (Güldene Tor) im Norden, vor dem sich ein schöner Park befindet, das Srebrna vrata (Silbertor) im Osten sowie das Gradska vrata (Stadttor), welches auf die Uferpromenade hinausführt.

Da in der Region Kalkstein dominiert, wurde dieser zumeist als Baumaterial verwendet – alles ist ziemlich hell, und die Strassen sind im Laufe der Zeit spiegelblank geworden und reflektieren so das Licht der Sonne. In der Mitte der Anlage befindet sich der Peristil (=Kolonnade) genannte, von Säulengängen begrenzte zentrale Platz. Hier liegt logischerweise auch die Touristeninformation.

Im Bereich des Diokletianpalastes befanden sich einst die Residenz des Diokletian, ein Mausoleum, Tempel und die üblichen Gebäude einer römischen Residenzstadt. Einige Teile davon blieben tatsächlich bis heute erhalten – andere wurden umgebaut oder zweckentfremdet bzw. durch neuere Bauten ersetzt. Wenn man durch das Stadttor direkt an der Uferpromenade den Diokletianpalast betritt, gelangt man in gewaltige Kellergewölbe, die zu Diokletians Zeiten angelegt, später versch&uuuml;ttet und dann wieder ausgegraben wurden. Zwar befindet sich in den Gewölben (siehe Foto rechts) rein gar nichts, aber die ausladenden Hallen sind trotz allem trotzdem sehr eindrucksvoll – und bieten zudem im Sommer eine gute Möglichkeit, der Hitze zu entfliehen. Der Spass kostet 6 Kuna Eintritt.

Das Vestibulum von oben
Das Vestibulum von oben

In dem Kellergewölbe finden mitunter Konzerte statt – und das dürfte bei der aussergewöhnlichen Akustik sehr bemerkenswert sein. Vom Stadttor führt eine überdachte Passage Richtung Peristil. Auf dem Weg dorthin steht das beeindruckende Vestibulum (Eingangshalle) – eine Art grosser Dom mit einer kreisrunden Aussparung im Dach, was vor allem von oben wirklich interessant aussieht (siehe Foto links). Wenn man aus der Passage herauskommt und zurückblickt, sieht man die Fassade des ehemaligen Palastes – erstaunlich gut erhalten und von neueren, benachbarten Häusern nett eingerahmt (Foto siehe Geschichte Kroatiens). Am Peristil findet man natürlich mehrere Souvenirläden und Strassencafé’s – die Preise sind zwar ziemlich hoch, aber in dieser einmaligen Atmosphäre dem Treiben bei einer Tasse Espresso zuzusehen und ist schon etwas wert. Faszinierend ist die Vielfalt der Baustile im Bereich des Diokletianpalastes – hauptsächlich Bauwerke der Romanik, Gotik und Renaissance ergeben eine interessante, einmalige Mischung. Erstaunlich ist dabei wirklich, wie viel von den Ursprüngen der Stadt übrig geblieben ist. Daran konnte zum Glück auch der Krieg von 1991-5 nicht viel ändern.

Der Dom im Zentrum von Split
Der Dom im Zentrum von Split

Schon von weitem (siehe Foto oben) fällt der weisse Turm der Stolna crkva (Dom) auf – ein neoromaneskes Bauwerk. Den Turm kann man erklimmen – das kostet 5 Kuna und ist ziemlich mühselig, da es nur eine sehr enge Treppe, aber reichlich viele Touristen gibt. Von oben bekommt man einen sehr guten Überblick über die ganze Altstadt und das Umland. Auch die Aussenmauern des Diokletianpalastes sind gut erhalten. Die südöstliche Ecke der Altstadt wird von der Katedrala eingenommen. Selbige wurde ebenfalls zu Diokletians gebauten und diente ursprünglich als Mausoleum. Weiter westlich befindet sich die Sv. Ivan Krstitelj (Taufkapelle des Hl.. Ivan ) – ehemals der Jupitertempel.

Allerhand interessantes bieten auch die Museen der Stadt – dazu zählen ein Ethnografisches Museum, ein Archäologisches Museum, das Stadtmuseum sowie eine Galerie. Ansonsten sollte man sich einfach in die Seitengassen der Altstadt stürzen, denn dort erlebt man die einzigartige Atmosphäre dieser Stadt – kann sich allerdings auch schnell verlaufen. Man kann sich dabei jedoch immer an der Stadtmauer und dem zentralen Turm orientieren. Da es viele Touristen gibt, findet man auch entsprechend viele Souvenirläden und Restaurants.

Umgebung

Wenn man schon mal an der dalmatinischen Küste ist, sollte man sich auch mal einen Besuch auf einer der Inseln gönnen. Davon gibt es in Kroatien cirka 1’000 Stück, wobei nur wenige davon gross genug sind, um bewohnbar zu sein. In der unmittelbaren Nachbarschaft von Split findet man die grösseren Inseln Brač, Korčula, Hvar und Vis. Brač ist fast viereckig, rund 37 km lang und 12 km breit. Damit gehört sie zu den grösseren Inseln. Von der Hafenstadt Split ist sie ca. 15 km entfernt. Hauptort der Insel ist die Kleinstadt Supetar an der Nordküste, die mehrmals am Tag von Fähren angelaufen wird. Das dauert von Split noch nicht mal eine Stunde.

Weisse Kapelle auf Brač
Weisse Kapelle auf Brač

Es gibt einige weitere Dörfer und Kleinstädte auf der Insel, die auch mit einem guten Strassennetz verbunden sind. Und grosse touristische Komplexe, die sich vor allem entlang der Nordseite an der Küste breit machen. Vom flachen Ufersaum im Norden einmal abgesehen ist die Insel relativ bergig. Den höchsten Berg bildet dabei mit 780 m der Vidova gora. Viel Wald gibt es nicht mehr – eher eine Buschlandschaft. Auf der Insel kann man schön umherwandern, sollte aber am Ufer kein ruhiges Plätzchen erwarten – zumindest nicht im Sommer.

Westlich von Supetar, nur ein paar Meter vom Meer entfernt, steht eine kleine, weisse Kapelle neben einem Friedhof. Die Kapelle sieht ziemlich neu aus, ist aber aufgrund ihrer Erscheinung und dem schönen Hintergrund, auf dem Foto rechts sieht man hinten das Festland, einen Spaziergang wert. Beeindruckend ist auch die Klarheit des Wasser entlang der dalmatinischen Küste. Einer der Gründe für die geniale blaugrüne Färbung dürfte unter anderem der hier anstehende Kalkstein sein.

Alte Steinhäuschen bei Supetar
Alte Steinhäuschen bei Supetar

Wagt man sich ein bisschen in die Inselmittel, so wird man auch romantischere Orte sehen. So zum Beispiel komplett aus hiesigen Steinen gebaute Hütten, versteckt hinter hohen Büschen. Auf kroatischen Inseln kann man alles haben – Massentourismus und Abgeschiedenheit, graue Betonburgen und traditionelle Dörfchen. Alle grösseren Inseln Kroatiens zu erkunden dürfte allerdings sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Übernachtung

Es gibt zahlreiche Hotels und Pensionen – einfach nach entsprechenden Schildern suchen. Wer im Sommer nach Split kommt und keine Bleibe hat, sollte zum Bahnhof gehen – dort bieten viele, meist ältere Frauen Privatzimmer an. Der Preis ist mitunter verhandelbar, und man sollte sich erstmal mindestens zwei Angebote anhören. Eine dieser Unterkünfte heisst Prenoćište (=Herberge) Dragica Bilić. Ein Doppelzimmer kostet in der Hauptsaison 30 Euro. Wesentlich billiger scheint es nicht zu geben – wir hörten uns mehrere Angebote an. Besagte Pension ist rund 3 Minuten von Bahnhof und Zentrum entfernt, die Besitzerin ist ziemlich nett. Adresse: Kralja Zvonimira 12, 21000 Split, Tel: 021-554 201

WWW

  • www.split.hr: Offizielle Seite der Stadt. Auf kroatisch und englisch, optisch anspruchsvoll gestaltet.
  • www.split24.de: Deutschsprachiges und durchaus nützliches Informationsportal über Split.

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