Pak Beng gehört zu den Orten, in denen man sich bei Ankunft bei der örtlichen Polizei melden muss. Da ich gleich weiterfahren wollte (es gibt in Pak Beng nicht viel zu sehen), war An- und Abmelden bei der Polizei die gleiche Prozedur. Möchte man mit dem Speedboat fahren, muss der Fahrer auch bei der Prozedur dabei sein – man zahlt ihn auch dort und Fahrer wie Fahrgast werden registriert. Diese Prozedur gefiel mir, denn sie gibt ein Gefühl von Sicherheit. Die Speedboats sind kleine, vielleicht 5, 6 Meter lange Boote mit Platz für maximal 7 Personen inklusive Fahrer. Es sitzen jeweils zwei nebeneinander auf sehr knapp bemessenem Platz und knapp über der Wasseroberfläche. Die starken Motoren beschleunigen auf über 80 km pro Stunde. Da es schon tödliche Unfälle gab, sind Schwimmweste und Helm Pflicht. Die Boote sind unglaublich laut – man hört sie schon 5 Minuten bevor man sie überhaupt sieht.
Das Geräusch erinnert dabei an einen Hornissenschwarm. Sie sind relativ teuer, man zahlt pro Person für 150 km ca. 400 Baht, also fast 12.5 Euro. Viele Reisende fahren nur mit dem Speedboat, andere schwören auf das langsame Boot. Die Speedboats stören mit Sicherheit die Idylle, sie passen nicht in das Bild, nicht in die Region. Doch sind sie eine Art Fortschritt, denn sie verbinden wichtige Orte in Laos. Ich denke, dass es nicht schaden kann, beide zu benutzen, denn das Speedboat, trotz seiner Lautstärke, ist beeindruckend. Vielleicht 20 cm über dem Wasser fliegt man mit hoher Geschwindigkeit über den spiegelglatten, kurvenreichen Mekhong. Obwohl auch dieses Boot oft anhält, braucht es für 150 km nur gute 2 Stunden. Einmal hielt das Boot mitten in der Wildnis, wo ein Jäger mit großer Bambuspfeife und einer gerade erlegten, noch blutenden Ziegenantilope wartete.
Er verhandelte lebhaft mit dem Bootsführer, bis sie sich einigten, der Jäger 400 Baht bekam und die frische Antilope direkt hinter meinem Sitz verstaut wurde. Nach einer Weile stößt die Landesgrenze auf den Mekhong, so dass man entlang der Grenze fährt. Plötzlich fuhr das Boot auf die thailändische Seite, wo ein Mann gerufen wurde, der wiederum mit dem Bootsführer verhandelte. Dort wechselte das Wild für 1300 Baht den Besitzer – ein einträgliches Geschäft! Unterwegs liefern sich die Speedboatfahrer zudem Rennen, die spannend werden, wenn man selbst in das Fahrwasser eines Bootes gerät und mit dem gesamten Boot für kurze Zeit abhebt.
Hier geht die Reise weiter: Huay Xai