Trojan (Троян)

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Allgemeines

Name

Lage von Troyan
Lage von Troyan

Троян (Trojan). International Troyan geschrieben. Ob der Name etwas mit dem antiken Troja in der Türkei zu tun hat, weiss ich nicht. Er kommt eigentlich von dem Namen Via Trayana – eine ehemalige römische Handelsstrasse, die hier das Gebirge überquerte.

Lage

Liegt am Nordrand der Средна Стара Планина Sredna Stara Planina (Mittleres bzw. Hohes Balkangebirge) in der Mitte des Landes. Nächstgrössere Stadt ist das dreissig Kilometer nördlich gelegene Provinzzentrum Ловеч Lowetsch. Südlich geht es bergauf zum Kamm des Balkangebirges und dem wichtigen Pass (siehe unten). Dahinter beginnt schliesslich das Rosental. Nach Sofia im Westen sind es in etwa 130 km.

Einwohner

Ca. 28’500

Stadtbild

Die Stadt ist klein und ein Provinzzentrum mit viel keramikproduzierendem Handwerk. Interessanter ist das nahegelegene Kloster (siehe unten) nahe Trojans und der Pass über das Balkangebirge (siehe Umgebung).

Geschichte

Die Stadt Trojan ist erst 130 Jahre alt und damit sehr jung. Es gibt aber wesentlich ätere Besiedlungsspuren in der Region. Wenige Kilometer östlich der Stadt befindet sich das Троянски Манастир Trojanski Manastir (Trojanerkloster) – seines Zeichens das drittgrösste Kloster des Landes nach Rila und Batschkovo. Das Kloster von Trojan wurde gegen Ende des 16. Jhd. gegründet. Das Kloster blieb auch während der ganzen Zeit der osmanischen Besetzung aktiv und spielte eine grosse Rolle in der Widerstandsbewegung gegen die Osmanen. Der bulgarische Nationalheld und Demokrat W. I. Levski (1837-1873) gründete hier ein revolutionäres Komitee, wurde aber aufgrund dieser Aktivitäten von den Osmanen zum Tode verurteilt.

Anreise

Trojan ist Endpunkt einer Bahnlinie, die aus Norden von Lowetsch kommt. Man kann also von Veliko Tarnovo und Russe bis nach Trojan fahren. Eine bessere Option sind wahrscheinlich Busse und Kleinbusse, mit denen man auch über den Trojan-Pass nach Süden Richtung Karlovo, Plovdiv und schliesslich nach Sofia kommt. Allerdings könnte der Pass im Winter zeitweise auch geschlossen sein.

Sehenswertes

Im Kloster bei Trojan
Im Kloster bei Trojan

Das Trojan-Kloster ist relativ jung, birgt aber trotzdem sehr interessante Details. Hauptgebäude ist eine dreischiffige Klosterkirche, in denen hervorragende Ikonen der Gebrüder Sograph aus den Jahren 1847-49 zu sehen sind (selbige schufen auch Ikonen in Rila und Batschkovo). Die Kirche war einst ein Holzbau, der 1785 durch eine Steinkirche ersetzt und 1835 erweitert wurde. Der Ikonostas von 1835 ist ein Meisterwerk bulgarischer Holzschnittkunst und wurde von den berühmten Meistern der Schule von Trjawna geschaffen. Da dieses Kloster kleiner und weniger spektakulär ist, wird es im Gegensatz zu den Klöstern von Rila und Batschkovo kaum von Touristen besucht. Ein Zwischenstopp ist jedoch durchaus empfehlenswert.

Umgebung

Fährt man mit Bus oder Auto gen Süden, gewinnt man schnell an Höhe und kommt schliesslich zum Pass von Trojan. Das Balkangebirge trennt das ganze Land in Nord- und Südhälfte – ausser in Küstennähe, wo die Източна Стара Планина Istotschna Stara Planina (Östliches Balkangebirge) – nur noch Höhen von maximal 700 m erreicht. Der höchste Gipfel des Balkangebirges ist der Ботев Botev mit 2376 m Höhe. Im Nordwesten Bulgariens bildet die Stara Planina schliesslich die Grenze zum Nachbarland Serbien.

Monument auf dem Trojan-Pass - ein gespenstischer Anblick
Monument auf dem Trojan-Pass – ein gespenstischer Anblick

Natürlich bildeten Passstrassen seit jeher wichtige strategische Punkte im Land. Zu den wichtigsten Pässen zählen in Bulgarien der östlich gelegene >Шипка Schipka-Pass mit 1’326 m Höhe zwischen Казанлък Kasanlak im Rosental im Süden und Габрово Gabrovo bzw. Veliko Tarnovo im Norden, die Петрохрански Petrochanski- und Витиня Vitinja-Pässe im Westen (letzterer wird von der Autobahn gen Sofia überquert) und schliesslich dem Trojan-Pass in der Mitte. Der Trojan-Pass liegt auf 1’525 m Höhe. Der Pass liegt inmitten des Balkan-Nationalparks.

Übernachtung

Kein spezieller Tipp, da nur auf Durchreise. Viel habe ich aber nicht vor Ort gesehen – die Auswahl dürfte begrenzt sein.

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