Pécs

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Name

Pécs (ausgesprochen „Pehtsch“!). Der deutsche Name für Pécs lautet Fünfkirchen. In römischen Zeiten hiess die Stadt Sophianae, später schliesslich Cinque Ecclesiae (was ebend „Fünf Kirchen“ bedeutet). Die Osmanen nannten die Stadt Pecavi, woraus wahrscheinlich der heutige Name entstand.

Lage

Befindet sich im Südtransdanubien – einer ziemlich flachen, überdurschnittlich warmen Region im Südwesten Ungarns. Pécs liegt zwischen Donau und Drau – ein Nebenfluss der Donau, am Rande der Mecsek-Hügelkette. Bis zur Grenze nach Kroatien sind es nur 35 km, bis zum Balaton im Norden sind es nur 80 km.

Einwohner

Rund 170’000 – eine der grösseren Städte Ungarns.

Stadtbild

In Pécs findet man eine fast intakte, fast viereckige Altstadt, wobei gerade im Norden und Westen noch grosse Teile der Stadtmauer erhalten sind. In der nordwestlichen Ecke findet man die weithin sichtbare Basilika St. Peter. Mitten im Zentrum liegt der grosse Széchenyi tér (tér = Platz), in den fast ein dutzend Strassen einmünden – darunter die Király utca genannte Fussgängerzone. Am Széchenyi tér findet man auch die Touristeninformation. Der Bahnhof und Busbahnhof ist gute 15 Minuten vom Zentrum entfernt – um dorthin zu kommen, muss man vom Széchenyi tér die Jókai Mór utca immer Richtung Süden laufen. Der historisch interessanteste Teil ist der zwischen dem zentralen Platz und besagter Basilika. Das Stadtzentrum ist etwas hügelig. Die Neustadt liegt hauptsächlich im Westen.

Széchenyi tér, der zentrale Platz von Pécs
Széchenyi tér, der zentrale Platz von Pécs

Geschichte

Pécs ist alt. In römischen Zeiten war die Stadt Hauptstadt der Provinz Unterpannonien. Sie wurde später zu einer Art religiösen Zentrum, weshalb unter anderem die namensgebenden fünf Kirchen gebaut wurden. Nach der Gründung des Ersten Ungarischen Königreiches wurde die Stadt Bischofssitz. In der Mitte des 14. Jhd. wurde die erste ungarische Universität hier gegründet.

Nach der Invasion durch die Mongolischen Horden 1241 wurden Stadtmauern errichtet. 1543 fiel die Stadt den Osmanen in die Hand, und sie blieben fast anderthalb Jahrhunderte und prägten die Stadt in dieser Zeit – Pécs ist heutzutage die einzige ungarische Stadt, in der man ein bisschen türkisches Flair erleben kann. Auch heute ist die Stadt eine wichtige Universitätsstadt.

Anreise

Mit dem Zug kommt man bequem nach Budapest – ca. 10 Züge am Tag fahren bis in dieHauptstadt durch. Nach Szeged im Osten fährt man allerdings besser mit dem Bus (1880 Ft, ca. 3 Stunden). Mit dem Zug kommt man auch nach Osijek im benachbarten Kroatien. Von Osijek aus kostet der Zug 94 Kuna (ca. 13 Euro). Es fährt nur einer pro Tag. Zudem ist der Zug quälend langsam.

Sehenswertes

Auf dem zentralen Platz Széchenyi tér fällt als erstes die Moscheekirche auf – so zumindest der gängige Name dafür. Dies war einst die Gazi Kassim Pascha-Moschee – heute das grösste erhaltene Bauwerk aus der osmanischen Besatzungszeit. Nach Beendigung der Fremdherrschaft wurde die Moschee zur Kirche umfunktioniert, wobei jedoch viele islamische Elemente erhalten blieben. Schon das Kuppeldach lässt die ursprüngliche Nutzung erahnen.

Moscheenkirche und Säule der Dreifaltigkeit
Moscheenkirche und Säule der Dreifaltigkeit

Hinter der Kirche befindet sich ein Archäologisches Museum. Auf dem Zentralen Platz findet man ausserdem die Säule der Dreifaltigkeit.

Läuft man vom Platz nach Norden, kommt man in ein Gewirr von Gassen, die nur für Fussgänger gedacht sind. Eine davon ist die Káptalan utca, in der sich zahlreiche Museen aneinander reihen.

Die viertürmige Basilika St. Peter
Die viertürmige Basilika St. Peter

Am Ende der Strasse steht die weithin sichtbare, viertürmige Basilika St. Peter. Ursprünglich im 11. Jhd. gebaut, stammen die meisten Bereiche heute aus dem Jahr 1881. Die Basilika ist fast vollständig von Resten der alten Stadtmauer umgeben – darunter das sogenannte Barbikan – der älteste Teil der Stadtmauer. Neben dem Dom steht der Bischofspalast aus dem Jahre 1770.

Läuft man die Treppen herunter, kommt man zum Szent István tér – einem parkähnlichen Platz. Auf dem Platz wurde eine frühchristliche Kapelle ausgegraben – man geht die Treppen hinunter und kann im engen Inneren interessante Fresken aus dem 4. Jhd. sehen.

Neben der Moscheekirche findet man auch andere Zeugen der osmanischen Zeit – so die Hassan Jakovali Moschee vor der Stadtmauer im Südwesten und die Ruinen eines Türkischen Bades (Pascha Memi). Neben anderen Moscheen und Kirchen findet man auch eine grosse Synagoge aus dem 19. Jhd.

Es gibt noch viel mehr zu entdecken, aber selbst wenn man kein Interesse an irgendwelchen historischen Bauten hat – in Pécs ist viel los. Und die Stadt hat genau die richtige Grösse, alles in Ruhe zu erlaufen.

Umgebung

Südlich von Pécs gibt es heisse Quellen bei Harkány unweit der kroatischen Grenze. Wer viel Zeit hat, kann auch durch die grünen Mecsek-Hügel wandern. Auf der zweithöchsten Erhebung, dem 534 m hohen Misina, steht ein weithin sichtbarer, fast 200 m hoher Fernsehturm.

Übernachtung

Die Touristeninformation am Széchenyi tér vermittelt Privatunterkünfte für 4000 ft (16 Euro) pro Doppelzimmer. Scheint aber nicht immer zu klappen – als wir die vermittelte Unterkunft endlich fanden, war sie schon belegt. Die Besitzerin schickte uns dann zu einer Bekannten von ihr – einer greisen Frau, die am Stadtrand lebt. War aber ansonsten in Ordnung.

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