Vientiane ວຽງຈັນ

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In diesem Abschnitt möchte ich dem Leser ein paar Tipps und Eindrücke von Laos geben. Da ich erst ein einziges Mal in Laos war, wird sich das selbstverständlich nur auf die Orte beziehen, die ich während meiner Reise auch gesehen habe.

Ich reiste zuerst von Bangkok mit dem Zug Richtung Norden, zum Endbahnhof Nong Khai am Mekhong. Diese Fahrt dauert etwa elf Stunden und kostet lediglich 210 Bahts (etwa 6.5 Euro) in der dritten Klasse. Nach dieser langen Fahrt hat man sich eine gute Übernachtung redlich gegönnt. Nun ist Nong Khai nicht groß und die Auswahl eng; aber das Mutmee’s Guest House bietet hervorragende Bedingungen. Ein Doppelzimmer dort kostet 210 Bahts, womit es zwar nicht die billigste, aber sicher eine lohnenswerte Übernachtungsmöglichkeit ist. Da das Mutmee’s direkt am Ufer liegt, kann man von dort aus schon die Laos sehen. Wirklich erfreulich ist das Informationsblatt, welches man dort kostenlos erhalten kann. Es beinhaltet bereits viele nützliche Informationen über Laos, was nicht weiter verwunderlich ist, da Nong Khai, vom Statuenpark einmal abgesehen arm an Sehenswürdigem, für alle als Sprungbrett von und nach Laos dient. Nahe Nong Khai gibt es eine der beiden einzigen Brücken
über den Mekhong (die andere ist in China) – die Lao-Thai-Freundschaftsbrücke.

Zu der über zwei Kilometer entfernten Brücke gelangt man zu Fuß oder mit dem Tuk Tuk- dieses kostet dann um die 25 Baht (ca. 0.75 Euro, je nach Feilschen). Da es nicht gestattet ist, die Brücke zu Fuß zu überqueren, muss man auf den Bus zurückgreifen. Dieser hat einen Festpreis von 20 Bahts, fährt 50 Meter bis zum thailändischen Checkpoint, dann über die recht lange Brücke bis hin zum laotischen Checkpoint. Dieser ist recht neu und verwirrt deshalb etwas, da man nicht glaubt, nun in einem anderen Land zu sein. Die Einreiseformalitäten sind recht einfach, doch Vientiane, der nächste größere Ort und gleichzeitig Hauptstadt, ist noch gute 25 Kilometer entfernt.

Die Stadt

Es soll zwar auch Linienbusse von der Grenze bis zur Hauptstadt geben, man kann jedoch auch mit einem größeren Tuk Tuk (kleinere gibt es an diesem Ort nicht, ansonsten machen die Fahrer schon von sich selbst auf sich aufmerksam) fahren, was keinen großen finanziellen Verlust darstellt, wenn man sich mit anderen zusammenschließt; mit rund 150 Bahts muss man allerdings rechnen.

Vientiane: Die Markthallen und der Busbahnhof

Vientiane: Die Markthallen und der Busbahnhof

Die Fahrt ist allein schon durch die vielen verschiedenen Vehikel, die man auf der Straße sehen kann, interessant. Von Eselskarren über russische Trucks, Busse jeglicher Art bis hin zu ganz alten, amerikanischen Straßenkreuzern sieht man alles, was mindestens zwei Räder hat. Wenn man dann schließlich in Vientiane angekommen ist, kann man kaum glauben, dass man im Stadtzentrum einer Hauptstadt angelangt ist. Zwar leben in der Provinz Vientiane über eine halbe Million Menschen, in der Stadt selbst leben jedoch nur rund 130 Tausend Menschen, doch selbst das sieht man nicht.

Die Straßen sind staubig und die Luft drückend, doch es ist eine relativ ruhige Stadt. Gerade wenn man aus dem hektischen Thailand kommt ist man angenehm von der ruhigen Atmosphäre überrascht. Eine Ausnahme ist jedoch der Markt und der benachbarte Busbahnhof.

Alles Sehenswürdige ist in Laufweite, doch man kann sich auch an vielen Stellen Fahrräder ausleihen (man sollte sich aber vorher vergewissern, ob man genug Geld dabei hat, falls das Rad gestohlen wird). Selbst die Hauptstrassen sind eher ländlich; der Mittelpunkt Vientianes, der Fountain Circle, ist sogar recht idyllisch. In dessen Nähe gibt es auch die meisten Hotels, Restaurants und Banken.

Vientiane: Der faszinierende Pha That Luang
Vientiane: Der faszinierende Pha That Luang

Die Hauptsehenswürdigkeit Vientianes ist wohl unbestritten der Pha That Luang, auch genannt große Stupa. Dieses goldene, pyramidenförmige Monument ist zugleich Nationalsymbol und ersetzte so erst kürzlich Hammer und Sichel aus dem Nationalemblem. Um die 1566 errichtete Stupa wurden vier größere Wats (Tempel) postiert, von denen jedoch nur noch zwei existieren. Die gesamte Anlage wurde erst kürzlich restauriert. Besonders wirkungsvoll erscheint die Stupa bei blauem Himmel, vor dem sie wie eine goldene Rakete erscheint. Sie ist als einzige Attraktion jedoch etwas außerhalb gelegen – etwa 4 Kilometer vom Zentrum, wobei man jedoch unterwegs den Patuxai genannten Triumphbogen bewundern kann.

Der Triumphbogen von Vientiane
Der Triumphbogen von Vientiane

Zwischen diesen beiden Attraktionen befindet sich auch das Regierungs-
und Botschaftsviertel. Andere sehenswerte Sachen sind zum Beispiel die Schwarze Stupa, der Markt oder auch das Mekong-Ufer, an dem man abends gemütlich flanieren oder sich in einem der zahllosen kleinen, in Pfahlhütten gelegenen offenen Restaurants niederlassen kann. Während der Regenzeiten ist dabei der Mekong so angeschwollen, dass die Fluten bis unter die Hütten reichen.

Ein weiterer beliebter Treffpunkt ist der Biergarten rund um den Springbrunnen am Fountain Circle, an dem man aber mehr Ausländer als Laoten trifft. Unmittelbar daneben liegt die Scandinavian Bakery –
ein Ort zum erholen, so man es nötig hat, denn hier kann man unter klimatisierter Luft bei den neuesten Nachrichten von BBC (letzteres lockte mich an) und bei Kaffee und Brot ausspannen.

Eine der Hauptstrassen von Vientiane
Eine der Hauptstrassen von Vientiane

Solche und noch wesentlich teurere Restaurants gibt es einige in Vientiane, doch sind einheimische Lokalitäten so zahlreich, billig und meistens auch gut, dass man, zumindest als Reisender, sicher nicht darauf angewiesen ist. Besonders zahlreich vertreten ist neben der laotischen Küche auch die vietnamesische und chinesische. Oft ist die Küche dadurch vermischt; besonders häufig findet man Nudelgerichte in unendlich vielen Varianten, viel Gemüse und die besonders empfehlenswerten, wenn auch ursprünglich vietnamesischen, rohen Frühlingsrollen.

Unterkunft

Übernachtungen scheint es in jeder Preislage zu geben, die billigsten Herbergen sind dabei jedoch erwartungsgemäß teurer als im restlichen Land. Das unter Rucksacktouristen wohl beliebteste weil sehr billige MC&I-Guest House ist oft voll, aber Herbergen wie diese scheint es viele zu geben. So zum Beispiel auch das Phantavong direkt neben dem MC&I. Bezahlen kann man hier auch mit Dollar oder Bahts; ein Doppelzimmer kostet 200 Bahts (rund 4.5 Euro), doch die Zimmer sind extrem schmutzig und stickig. Ob man in Vientiane für den gleichen Preis Besseres bekommt, ist fraglich, denn vom MC&I habe ich Ähnliches gehört. Trotzdem – vergleicht man sie mit Zimmern ähnlicher Preislage in Thailand, so wird man sehr enttäuscht sein.

Hier geht die Reise weiter: Vang Vieng

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