Name
Litoměřice. Fortan „Litomerice“ geschrieben, da viele Computer die Sonderzeichen nicht korrekt darstellen. Der deutsche Name lautet Leitmeritz – die Ähnlichkeit ist kein Zufall.
Lage
Etwa 55 km nördlich von Prag. Litomerice liegt am rechten Elbufer – auf der gegenüberliegenden Seite mündet die Ohře (Eger), die aus Deutschland kommend durch Cheb und ganz Nordtschechien fliesst, in die Labe (Elbe). Das Gebiet südlich der Stadt ist relativ eben – erst nördlich der Stadt wird es wieder bergiger. Litomerice liegt im Zentrum von Severočeský (Nordböhmen).
Einwohner
Litomerice hat rund 26’000 Einwohner und ist damit eher überschaubar.
Stadtbild
Litomerice hat nur rd. 26’000 Einwohner und ist somit eher eine Kleinstadt. Die Stadt thront regelrecht über der Elbe – nähert man sich von Süden, hat man erst einmal eine regelrechte Häuserwand vor sich. Busbahnhof und Bahnhof liegen nebeneinander und unmittelbar östlich des historischen Zentrums. Vom Bahnhof läuft man einfach nur Richtung Westen entlang der Dlouhá. Nach nur wenigen Minuten zu Fuss kommt man am Mírové nám. genannten, zentralen Platz raus. Dort befindet sich auch die Touristeninformation. Der Platz ist von den Ausmassen her einer der grössten Böhmens. Ähnlich wie zum Beispiel in Zeitz (Sachsen-Anhalt), ist der Untergrund von langen, miteinander verbundenen Gängen durchzogen. Mancherorts erstrecken sich die Gewölbe auf drei Ebenen, ein kleiner Teil davon ist begehbar.
Alles um diesen Platz herum ist sehenswert und von der Fläche her überschaubar. Besonders häufig ist in Litomerice barockes Bauwerk anzutreffen. Teile der ursprünglich gotischen Stadtmauern sind auch hier und da zu sehen.
Geschichte
Schon im 9. Jhd. wurde bei Litomerice aufgrund der prädestinierten Lage eine slawische Festung gebaut – Bauten aus den nachfolgenden Jahrhunderten sind noch immer erhalten. Im 13. Jhd. gründeten deutsche Kolonialisten eine Siedlung. Doch erst im 18. Jhd. begann die Blütezeit – Litomerice wurde Königs- und Bischofssitz. Das gleiche Jahrhundert brachte den barocken Baumeister Ottavio Broggio hervor, der einige Gebäude in seiner Heimatstadt entwarf.
Mit dem Bau der Festung Terezín (Theresienstadt) hat die Bedeutung von Litomerice als Befestigungsanlage nachgelassen. Aufgrund der jüngeren Geschichte ist Theresienstadt heute auch wesentlich bekannter als Litomerice.
Anreise
Wer von Prag kommt, sollte besser den Bus nehmen: Fährt vomBusbahnhof Praha-Florenc ab, braucht 1 Stunde 10 Minuten und kostet 61 Kč. Züge fahren auch nach Prag, aber man muss mindestens ein Mal umsteigen und braucht zwischen 1½ und 2 Stunden.
Nach Ústí nad Labem braucht man mit dem Zug ca. 25 Minuten und zahlt 40 Kč. Ins nahe Terezín (Theresienstadt) fahren mehrere Busse am Tag.
Sehenswertes
Eigentlich die ganze Altstadt. Wie auch beim Marktplatz von České Budějovice war der gesamte Mírové nám. von Arkaden umgeben, doch bei einigen Häusern existieren diese nicht mehr (siehe Photo links). Auffällig am Platz ist in erster Linie die Allerheiligen-Kirche sowie, gegenüber davon, das alte Rathaus. Auch das Haus von Ottavio Broggio liegt am Platz.
Unweit des Platzes befindet sich der Domské nám (Domplatz) – heute nichts spektakuläres, aber einst der Ort, an dem die slawische Festung stand. In Nachbarschaft dazu steht auch die älteste Kirche der Stadt – die Stefanskirche aus dem 11. Jhd.
Einfach die Strassen und Gassen, die vom zentralen Platz wegführen, ablaufen – man wird nicht enttäuscht. Rein vom optischen ist Litomerice eine der schönsten Städte Tschechiens.
Übernachtung
Keine konkreten Tipps. In der Nähe gibt es einige Zeltplätze. Mehr dazu siehe unter Terezín (Theresienstadt). Ansonsten gilt wie überall in Tschechien: Einfach in der Touristeninformation nachfragen, die helfen bestimmt.
WWW
- www.litomerice.cz/: Offizielle Webseite von Litoměřice. Hat auch eine englische Version.