Allgemeines
Name
속초 (Sokcho, auch: Sokch’o). Mit chinesischen Schriftzeichen wird die Stadt 束草 geschrieben – die Zeichen stehen für „Bündel“ und „Gras“.
Lage
Sokcho liegt im Bezirk 강원도 (江原道) Gangwon-do – eine relativ dünn besiedelte Region im Nordwesten von Südkorea. Die Stadt selbst liegt im Zentrum der Provinz direkt am Japanischen Meer bzw. Ostmeer (so die offizielle Bezeichnung in Korea). Bis zur Grenze zu Nordkorea sind es rund 60 km. Die Stadt liegt nördlich des 38. Breitengrades und gehörte damit bis zum Ende des Koreakrieges 1953 zu Nordkorea. Unweit von Sokcho, nur ein paar Kilometer Richtung Westen entfernt, liegt der Eingang zum 설악산 (雪嶽山) Seoraksan-Nationalpark (siehe unten).
Einwohner
Rund 89’000. Das Stadtgebiet nebst umliegenden Gemeinden ist über 100 km² gross.
Stadtbild
Sokcho liegt direkt an der Küste des Japanischen Meeres (in Korea: Koreanisches Ostmeer) in einem schmalen Streifen Flachland zwischen Meer und den Bergen. Im Hinterland befinden sich dabei in und um Sokcho zahlreiche Lagunen. Das Stadtzentrum erstreckt sich rund um den 青草湖 청초호 Cheongchoho-See, welcher durch einen schmalen Kanal mit dem Hafen verbunden ist. Die Hauptstrasse von Sokcho verläuft parallel zum Seeufer. Zwischen Hafen und See befindet sich die historisch bedeutsame Halbinsel mit dem Abai-Dorf.
Einen Eisenbahnanschluss hat die Stadt nicht, dafür aber zwei bedeutende Busbahnhöfe für Fernverbindungen – einen nördlich und einen südlich des Zentrums. Vor allem am Südrand der Stadt fallen riesige Wohnsilos auf, während die Stadt im Norden eher locker bebaut ist.
Geschichte
Sokcho war seit alters her ein Fischereiort und zudem bekannt für einen besonders schönen Küstenabschnitt. Gegen die Entwicklung zu einem bedeutenderen Ort sprach allerdings die Ferne zu den grossen Städten und Machtzentren wie Seoul – jenes liegt zwar nur gute 150 km entfernt von Sokcho, doch ist das Gelände dazwischen sehr bergig und der Weg beschwerlich.
Die Stadt liegt nördlich des berühmten 38. Breitengrades. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurden Nord- und Südkorea exakt entlang jener Linie getrennt, weshalb Sokcho bis zum Ausbruch des Korea-Krieges 1950 zu Nordkorea gehörte. Da die Stadt während des nachfolgenden, dreijährigen Krieges mehrfach von der Front überrannt wurde, blieb nicht viel von der alten Substanz übrig. Aufgrund der historischen Bedingungen gibt es wohl auch heute noch viele durch die Landesteilung zerrissene Familien in der Stadt – Familien also, die Verwandte in Nordkorea haben, diese aber seit Jahrzehnten nicht wiedersehen konnten.
Dank des politischen Tauwetters seit Ende der 1990er rückte Sokcho etwas aus der Gefahrenzone und begann attraktiv für Urlauber und Investoren zu werden. Heute ist die Stadt und Umgebung ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Südkoreaner. Dank des Nationalparks in der Nähe finden auch mehr und mehr ausländische Touristen in die Gegend.
Anreise
Sokcho ist nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen – auch eine Autobahn gibt es nicht. Wer nicht mit eigenem Fahrzeug unterwegs ist, ist somit auf Fernbusse angewiesen. Es gibt zwei Busbahnhöfe einer liegt etwas südlich des Zentrums und wird 고속버스터미널 Gosok beoseu teomineol – Express Bus Terminal genannt (Aussprache auf Koreanisch ähnelt dem Englischen), der andere befindet sich nördlich des Bahnhofs und heisst 시외버스터미널 Siwe beoseu teomineol (Intercity Bus Terminal). Von beiden Busbahnhöfen fahren Busse nach Seoul – Der Bus vom Express-Terminal fährt erst Richtung Süden und dann auf der Autobahn zum Express-Busterminal in Seoul – die Fahrt dauert fast 4 Stunden und kostet 23,200 Won. Schneller geht es auf der Nordroute vom Intercity-Terminal dank des neuen Misiryeong-Tunnels – dort braucht der Bus nur 2½ Stunden (fährt nach Tong-Seoul – Ost-Seoul, aber der dortige Busbahnhof liegt direkt an der S-Bahn-Haltestelle 江邊 강변 Gangbyeon und ist gut vom Zentrum erreichbar.
Vom Express-Busterminal fahren zahlreiche Busse täglich zu allen anderen Grossstädten Südkoreas. Der Intercity-Busterminal hingegen wird mehr für kürzere Routen in die nähere Umgebung genutzt. Zwischen beiden Busbahnhöfen verkehren zahlreiche Busse der Stadtlinie. Alle Busse innerhalb des Stadtgebietes kosten 1,000 Won pro Fahrt – egal wie lang und wohin. Das ist praktisch, da der Eingang zum Nationalpark Seoraksan (siehe unten) zwar über 10 km entfernt ist, aber noch im Stadtgebiet liegt.
Vom Hafen in Sokcho gibt es eine mehr oder weniger regelmässige Fährverbindung nach Russland – und zwar die Dongchun-Ferry nach Зарубино Zarubino – jenes ist eine winzige Stadt ca. 200 Strassenkilometer südwestlich von Wladiwostok. Abfahrtszeiten und Preise scheinen sich permanent zu ändern, und die Webseite existiert nur in Koreanisch und Russisch (und zumindest auf meinem Computer erhalte ich bei der russischen Seite trotz zahlreicher Dekodierungsversuche nur Buchstabensalat).
Sehenswertes
Sokcho ist in Südkorea für mehrere Dinge bekannt – so unter anderem für frisches Meeresgetier auf den Tellern, die Nähe zur Grenze mit Nordkorea (obwohl diese rund 60 km entfernt liegt), siehe unten, sowie die unmittelbare Nachbarschaft zum atemberaubenden Nationalpark Seoraksan (siehe unten). Die Stadt selbst ist relativ neu und uninteressant. Als Hauptattraktion schlechthin im Stadtgebiet gilt das 아바이마을 Abai-Maul (maul = Dorf). Jenes ist ein wenige Hektar grosses Dorf (ursprünglich eigentlich 青湖洞 청호동 Cheongho-dong genannt) auf einer schmalen Halbinsel zwischen Meer und dem schmalen Zufluss zur Lagune im Stadtzentrum. Nach dem Koreakrieg liessen sich hauptsächlich Nordkoreaner auf der Halbinsel nieder (einen gewissen regionalen Unterschied zwischen Nord- und Südkorea gab es schon vor der Spaltung).
Das Dorf besteht eigentlich nur aus zwei parallel verlaufenden, engen Strassen, vielen kleinen, nicht selten leicht baufälligen Hütten und dem Strand. Bekannt ist das Dorf unter anderem für die vielen kleinen Restaurants und Kantinen, die hauptsächlich Tintenfisch und Fischgerichte anbieten – auf nordkoreanische Art. Ausserdem gelangte das Dorf auch als Filmset einer beliebten Fernsehserie zu Ruhm (und in Südkorea ist man sehr serienversessen). Bis vor Jahren gab es nur zwei Wege auf die Halbinsel – entlang der Küste vom Süden her – oder direkt vom Stadtzentrum mittels einer winzigen Fähre, die per Handbetrieb entlang einer Kette über den schmalen Zufluss zur Lagune gezogen wird. Die Fähre (eigentlich nur ein schwimmendes Viereck aus Stahl) ist aufgrund besagter Fernsehserie natürlich sehr beliebt.
Das Dorf Abai könnte in der Tat sehr malerisch sein – hätte man nicht beschlossen, zwei riesengrosse Brücken zur und von der Insel zu bauen. Die Brücken, eine davon war 2010 noch in Bau – bedecken fast die Hälfte der winzigen Halbinsel und nehmen die letzte Illusion eines kleinen Fischerdörfchens direkt bei der Stadt.
Nennenswert wäre in der Stadt selbst noch der 靈琴亭 영금정 Yeonggeumjeong-Pavillon (auch bekannt als „Sonnenaufgangs-Pavillon“) und der alte Leuchtturm auf dem kleinen Hügel vor dem Pavillon. Beides liegt auf einer kleinen Halbinsel zwischen Meer und Hafen – und da dies die Ostküste Koreas ist, kann man von dort schön die Sonnenaufgänge bestaunen. Sowie das Meeresrauschen – dies gilt an dieser Stelle als besonders schön (das mag an den zahlreichen kleinen Felsen im Wasser rund um die Halbinsel liegen) und soll der Grund dafür sein, dass hier der Pavillon überhaupt gebaut wurde. Vom Pavillon hat man zudem eine schöne Aussicht auf die gesamte Stadt sowie die Seoraksan-Berge im Hinterland.
Südlich der Stadt erstreckt sich der langgezogene 永郎湖 영랑호 Yeongnang-ho (-ho = See) – jener ist fast 2 km lang, an den meisten Stellen rund 500 m breit und durch einen schmalen Zugang mit dem Meer verbunden. Um den See herum gibt es einen schönen Wander- und Fahrradweg sowie eine hübsche, kleine Felsformation – die sogenannten Beombawi-Felsen.
Umgebung
Von Sokcho bis zur Grenze zwischen Nord- und Südkorea liegen nur knapp 40 km Luftlinie. Fährt man immer die Küste entlang, sind es hingegen rund 60 km bis zur Demarkationslinie. Hinter der Grenze geht es dann weiter nach Wonsan in Nordkorea, einer mittelgrossen Hafenstadt. Diese Stadt war für viele Jahre Startpunkt der Mangyongbong-92-Fähre – diese pendelte mehrmals pro Monat zwischen Niigata in Japan und Wonsan, bis der Verkehr 2006 schließlich eingestellt wurde, da die Beziehungen mit Japan aufgrund von nordkoreanischen Raketentests und anderen Gründen auf einen Nullpunkt anlangten.
Während einer Phase politischer Tauzeit zwischen Nord- und Südkorea in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts erlaubte Nordkorea Touristen aus Südkorea (und einigen anderen Ländern), die Grenze nördlich von Sokcho zu passieren und die Mount Kumgang (Diamantene Berge) ein paar Kilometer landeinwärts zu besuchen. Diese bildschöne Berglandschaft ist in ganz Korea bekannt und der Zuspruch war groß. 2008 gab es jedoch einen Zwischenfall, bei dem eine südkoreanische Touristin von einemn nordkoreanischen Soldaten erschossen wurde. Seitdem ist die Grenze wieder so undurchlässig wie zuvor.
Es gibt etliche Punkte in Südkorea, an denen man sich der Demarkationslinie nähern kann: Am berühmtesten ist natürlich Panmunjom, wo man sich wirklich direkt der Grenze annähern kann. Des weiteres gibt es zahlreiche Beobachtungsstationen, von denen man nach Nordkorea herüberschauen kann – vom Osten bei Sokcho gen Westen (Richtung Seoul) sind dies:
- Goseong Unification Observatory in Goseong/Inje
- Eulji Observatory in Yanggu
- Chilseong Observatory in Hwacheon
- Peace Observatory Cheorwon
- Triumph Observatory Cheorwon
- Sangseung Observation Post in Yeoncheon
- Taepung Observatory in Yeoncheon
- Yeolsoe Observatory in Yeoncheon
- Dora Observatory in Paju
- Odusan Observatory in Paju (siehe hier)
- Aegibong Peak Observatory in Gimpo/Ganghwa
- Peace Observatory in Gimpo/Ganghwa
Diese „Observatorien“ sind eine grosse Besucherattraktion, kann man doch von Ihnen in ein Land schauen, dass zwar nah liegt, aber doch sehr weit entfernt ist. Sicher, diese Phänomen gab es auch entlang der innerdeutschen Grenze, nur sollte man dabei bedenken, dass der Unterschied zwischen Nord- und Südkorea noch ausgeprägter ist als der zwischen dem damaligen Ost- und Westdeutschland. Das Goseong Unification Observatory (고성 통일전망대) an der Küste 60 km nördlich von Sokcho gehört zu den grösseren. Ohne eigenes Gefährt ist es nicht einfach, bis zum Observatorium zu kommen. Man kann von Sokcho mit einem normalen Überlandbus vom Busterminal in der Stadt bis zur Endhaltestelle 大津 태진 Taejin fahren – das kostet 4’200 Won und dauert rund 45 Minuten. Von dort (an der Endhaltestelle gibt es quasi gar nichts) muss man ca. 2 km Richtung Norden laufen – dort kommt man zum Eingang des 統一安保公園 통일안보공원 Tongil Anbo-Park. Dort kann man unter anderem eine Ausstellung über Nordkorea besichtigen sowie ein 1996 bei Sokcho gestrandetes, nordkoreanisches U-Boot.
Am Parkeingang beginnt auch die entmilitarisierte Zone und das militärische Sperrgebiet – das Observatorium befindet sich rund 12 km weiter nördlich, doch bis zum Observatorium kommt man nur, nachdem man sich registriert und eine Gebühr von 3’000 Won entrichtet hat. Ab hier kommt man nur noch mit eigenem Auto weiter – laufen ist verboten, und andere Verkehrsmittel ebenso. In meinem Fall fragte ein Mitarbeiter des Besucherzentrums andere Besucher, ob sie mich mitnehmen könnten, und das Paar, das als erstes gefragt wurde, sagte ja. Sie wurden dabei verpflichtet, mich nicht nur hin-, sondern auch wieder zurückzufahren.
Das Observatorium ist so wie die anderen Beobachtungsposten: Durch Ferngläser kann man auf die Grenze und das Hinterland schauen. Interessanterweise ist die Infrastruktur an der Grenze vollkommen fertig – es gibt eine moderne Schnellstrasse, einen modernen Grenzübergang (und viele Panzersperren und andere Sicherungsanlagen) und vieles mehr, doch das darf seit Jahren von niemandem genutzt werden. In dem Gebäude selbst gibt es eine kleine Ausstellung über Nordkorea, und es werden sogar nordkoreanische Produkte verkauft. Darunter auch nordkoreanisches Bier, und das ist durchaus geniessbar. Angeblich besuchen rund eine Million Menschen das Goseong Unification Observatory, und das kann durchaus wahr sein. Vor dem Observatorium steht noch etliches Kriegsgerät herum.
Knapp ein Kilometer vor dem Goseong Unification Observatory steht das große DMZ Musem (DMZ = Demilitarized Zone) – jenes wurde 2009 fertiggestellt und ist entsprechend sehr modern. Der Eintritt kostet 2’000 Won, und das Museum ist durchaus interessant. Es geht nicht nur darum, wie es zur Spaltung des Landes kam oder was für Scharmützel wann und wo an der Grenze stattfanden, sondern auch darum, wie aus der breiten entmilitarisierten (und gleichermassen entvölkerten) Zone ein wahres Naturparadies entstand.
Die koreanische Halbinsel wurde nach der Niederlage Japans 1945 zwischen den Alliierten in einen Nord- und einen Südteil gespalten, und zwar entlang des berühmten 38. Breitengrades. Jener liegt rund 40 km südlich von Sokcho – dementsprechend war Sokcho von der Staatsgründung Nordkoreas 1948 bis zum Ausbruch des Korea-Krieges 1950 eine nordkoreanische Stadt. Aus diesem Grund kann man heute auch in Südkorea das Sommerhaus des verstorbenen Kim Il-Sung bewundern, dass da zwischen der Grenze und Sok’cho liegt. An dem Sommerhaus konnte sich der Diktator jedoch nicht lange erfreuen, da das Gebiet seit Ende des Korea-Krieges zu Südkorea gehört. Auch Syngman Rhee (auch Lee Seung-Man geschrieben), seines Zeichens der erste Präsident Südkoreas, befand die Gegend für schön und liess sich dort eine Art Bungalow bauen. Beide Bauwerke sind zu Ausstellungen umgebaut und wohl nicht die Originalbauwerke. Zudem sind die beiden Gebäude schön schlicht gehalten. So man Zeit übrig hat, lohnt sich ein kurzer Abstecher zu den beiden Häusern durchaus, so man etwas an Geschichte interessiert ist. Der Eintritt zu beiden Gebäuden kostet zusammen 2’000 Won.
Die beiden Sommerresidenzen liegen in der Tat landschaftlich sehr schön, und zwar am Hwajinpo Lake 花津浦 화진포. Zwar wird dieses Gewässer als See bezeichnet, doch eigentlich ist dies eine Lagune, mit klarem Wasser, rund 16 km im Umfang, teilweise weißen Stränden und grünen Bergen drumherum. Man kann auf Anhieb verstehen, warum sich die beiden Präsidenten gern dort erholten. Und die Gegend ist nachwievor verständlicherweise sehr beliebt bei Koreanern.
Es gibt noch mehr „Gegend“ in der Nähe von Sokcho: Fährt man vom Zentrum von Sokcho rund 8 km die Küste entlang und hernach rund 15 km entlang in das Hinterland hinein, landet man im Nationalpark 雪嶽山 설악산 Seoraksan – wörtlich: „Schneegipfelberg“. Den Namen verdankt der Nationalpark dabei einem Berggipfel – dem 1’708 Meter hohen Seoraksan. Der Berg gehört zu der 太白山脈 태백산맥 Taebaek Sanmaek (Wörtlich: Dicke weiße Bergkette), einem über 500 km langen Gebirge, das nördlich von Pusan im Südosten von Südkorea beginnt und bis weit nach Nordkorea reicht. Der Seoraksan ist dabei der höchste Gipfel der gesamten Bergkette. Diese wunderschöne Berglandschaft wurde zum Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 erwählt.
Zum Seoraksan-Nationalpark fahren täglich dutzende Busse (Linie 7 und 7.1) von Sokcho. Die einfache Fahrt kostet 1’000 Won. Nach einer langen Fahrt durch ein zunehmend schmaler werdendes Flußtal gelangt man zum Eingang – der Eintritt in den Nationalpark kostet 2’500 Won. Die Gegend dieses Teils des Nationalparks nennt sich 小公園 Sogongwon Park und beherbergt unter anderem den 神興寺 신흥사 Sinheungsa (-sa = Tempel). Diese Tempelanlage wurde wahrscheinlich im 7. Jahrhundert angelegt, im Laufe der Zeit jedoch mehrfach zerstört. Die Anlage ist sehr gepflegt und beherbergt unter anderem die mehr als 10 Meter hohe Jwabul-Buddha-Statue aus Bronze. Neben der Tempelanlage gibt es eine kleine Brücke über die Schlucht, und überhaupt ist die gesamte Tempelanlage nebst näherer Umgebung unbedingt einen Spaziergang wert.
In den Bergen über besagtem Tal thronte einst die 權金城 권금성 Gwongeumseong Festung. Die Festung stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert, aber allzu viel ist davon nicht mehr zu sein. Der Aufstieg zur Festungsruine ist steil und mühsam, aber heute braucht man mit der Seilbahn dorthin keine 7 Minuten. Die Hin- und Rückfahrkarte kostet 8’500 Won. Einmal oben angekommen, kann man dort auf gut ausgeschilderten Wegen etwas durch die Berglandschaft laufen und sogar einen kleinen Gipfel, leicht zu erkennen an der südkoreanischen Flagge drauf, erklettern. Die Aussicht von dort ist, so das Wetter mitspielt, grandios – man kann bis zum Pazifik und Sokcho schauen, aber am atemberaubendsten ist die Bergwelt des Seoraksan mit schroffen Graten und riesengrossen, runden Felsen. Traumhafte Berglandschaften gibt es viele in Japan und Korea, aber Seoraksan ist etwas besonderes und sollte bei keinem Sokcho-Besuch fehlen.
Zurück im Tal, wäre dort noch der fast 15 Meter hohe Bronzebuddha 統一大仏 통일대불 Tongil Daebul – der „Wiedervereinigungsbuddha“. Jener ist im Gegensatz zum Großen Buddha von Kamakura zwar etwas größer, aber wesentlich neuer – der Buddha von Sinheungsa wurde aus Spendengeldern gegen des 20. Jahrhunderts errichtet und kostete wohl insgesamt über 4 Millioen Dollar.
Fazit: Während die Stadt Sokcho für ausländische Besucher von untergeordneter Rolle ist – die Sehenswürdigkeiten sind begrenzt, soweit man sich nicht allzu sehr für koreanische Fernsehserien interessiert, lockt die Gegend mit sehr vielen wirklich traumhaften Ausflugszielen.
Übernachtung
Rund 3 Minuten zu Fuss vom Langstreckenbusbahnhof und rund 10 Minuten zu Fuss vom Stadtzentrum liegt das The House Hostel – ein sehr liebevoll eingerichtetes Hostel, das von einer genauso liebenswerten Familie betrieben wird. Um es kurz zu fassen – gäbe es überall solche Hostels, würde ich wohl nie mehr nach Hause zurückkehren. Es gibt Internet, Waschmaschinen, eine Gemeinschaftsküche, einen Gemeinschaftsraum, man kann draussen zusammen sitzen… Auch die Zimmer sind sehr sauber. Ein Einzelzimmer kostet 40’000 Won in der Hochsaison (Juli-August) und die Hälfte zwischen September und Juni. Es gibt auch Doppelzimmer und Familienzimmer. Alles weitere kann man auf der Webseite des Hostels nachlesen.
WWW
- visitkorea.or.kr/upload/itis/enu/dmz_guide_eng.pdf DMZ-Guide in PDF-Format – sehr gut gemacht!
- visitkorea.or.kr – mehr über den Grenzbeobachtungsposten bei Visit Korea