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 České
 Budějovice
- Name: České Budějovice, fortan 
"Ceske Budejovice" geschrieben, da viele Computer die Sonderzeichen nicht korrekt 
darstellen. Der deutsche Name lautet (Böhmisch) Budweis, und dieser Name 
ist, dank des Bieres, auch im englischsprachigen Raum ein Begriff.
 
Weiter östlich gibt es übrigens das kleinere, weit weniger bekannte 
Moravské Budějovice (Mährisch-Budweis).
 
  
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Lage: Ca. 125 km südlich von →Prag 
und 75 km nördlich von Linz (Österreich) am Zusammenfluss von Malše und Vltava. 
Ceske Budejovice ist das regionale Zentrum Südböhmens. 
 
 
 
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Stadtbild: Ceske Budejovice hat fast genau 100'000 Einwohner 
und ein klar definiertes Stadtzentrum. Der  
Hauptbahnhof (České Budějovice nádraží) 
liegt gute 500 m entfernt östlich der Alstadt. Selbige ist oval, gerade mal ca. 400 m breit 
und 500 m lang und von einem breiten Park (sady) und Wassergraben umgeben. 
Die Vltava fliesst westlich des Zentrums gen Norden, wobei der Fluss Malše im Südwesten 
des Zentrums in die Vltava mündet. Mitten im Zentrum liegt der 
grossartige Platz nám. Přemysla Otakara II, um den herum sich 
zahlreiche Kirchen und alte Gebäude konzentrieren.
 
 
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Der prächtige Marktplatz in der Innnenstadt |  |  
  
 
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Geschichte: 
Ceske Budejovice wurde 1265 als königliche Stadt vom König der Böhmen, 
Přemysla Otakar II. (siehe auch 
→Geschichte Tschechiens), gegründet.
Die Stadt sollte seine Macht in der Region gegenüber dem Haus Vítkovec festigen. 
Ceske Budejovice entwickelte sich zu einer Handelsstadt und wurde zudem durch 
den Silberabbau, das Brauereiwesen und den Salzhandel relativ 
wohlhabend.
 
Im 30jährigen Krieg jedoch litt die Stadt - so wurde sie 1641 komplett niedergebrannt. 
Aufzeichnungen zufolge brannten innerhalb eines Tages mehr als 200 Gebäude 
nieder. Später wurde die Stadt im vorwiegend barocken Stil wiederaufgebaut. 
Im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jhd. erlebte die Stadt eine neue Blütezeit. 
1832 wurde Ceske Budejovice durch die erste Eisenbahnlinie Europas mit Linz verbunden. 
Allerdings wurde diese Eisenbahn noch durch Pferdekraft angetrieben und diente 
hauptsächlich dem Salztransport.
 
Heute ist die Stadt am bekanntesten für ihr Bier - dem weltberühmten 
Budějovický Budvar (Budweiser Budvar), welches 
bis nach Amerika und Japan importiert wird. Das amerikanische Budweiser basiert auf 
dem tschechischen Original, hat aber geschmacklich mit dem Budvar rein gar nichts zu tun.
 
  
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Das blaue Rathaus im Zentrum sticht sofort ins Auge |  |  
  
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Sehenswertes: 
Das Zentrum ist nicht sehr gross und ist wunderbar zu Fuss erkundbar. 
Um den zentralen Platz náměstí Přemysla Otakara II
kommt man nicht herum - ein mehr als 100x100m grosser, fast quadratischer Platz mit erstaunlich 
homogener Randbebauung. Rund um den Platz verlaufen Bögen aus dem 18. Jhd. 
Man kann selbst bei strömenden Regen einmal um den Platz laufen, ohne nass zu werden. 
Hier befinden sich freilich auch zahlreiche Geschäfte und Café's. 
Im Mittelpunkt steht der Samsonova kašna (Samson-Springbrunnen). 
An der Südwestseite - leicht erkennbar - steht zudem das barocke Radnice 
(Rathaus) aus dem Jahr 1731.
 
Etwas nördlich des Marktplatzes, hinter der Mikláš-Kathedrale, 
steht der Černá věž (Schwarze Turm). Im 16. Jhd. 
erbaut, hat der schwarze Turm immerhin 72 m Höhe, die man auch erklimmen kann - von oben 
sieht man den kompletten Marktplatz und das Umland.  
Leider ist der Turm jedoch in den Wintermonaten geschlossen. Im Turm befinden sich mehrere Glocken - 
die schwerste davon wiegt immerhin fast 3½ Tonnen.
 
Es gibt noch viel mehr zu sehen - im Westen, am Rand der Altstadt, steht ein 
ehemaliges Dominikanerkloster, im Südosten gibt es das 
grosse Südböhmische Museum. Hinzu kommen etliche 
schöne Bürgerhäuser und einige Kirchen - Ceske Budejovice war eine katholische 
Hochburg. Die eher moderne Budweiser Brauerei liegt einige Kilometer
nördlich vom Stadtzentrum entfernt in einem Industriegebiet. Führungen sind möglich - 
aber nur in Gruppen.
 
  
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Anfahrt: 
Liegt auf der Bahnstrecke zwischen →Prag und Linz.
Nach Prag braucht man ca. 2½ Stunden (gute 100 Kč). Auf dem Weg nach Prag liegt auch die 
schöne Kleinstadt →Tábor (1 h,  knapp 50 Kč).
Nach Linz dauert es drei Stunden. Direkte Züge fahren nach auch nach Plzeň (Pilsen). 
Mehrere Züge täglich fahren ins nahe 
→Český Krumlov. Dauert
allerdings fast eine Stunde und kostet ca. 25 Kč. Busse sind da wesentlich schneller!
Busse fahren auch in alle anderen Großstädte - und sogar bis nach Wien.
 
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Unterkunft: In der Innenstadt gibt es zahlreiche
Hotels und Pensionen. Am besten in der Touristeninformation nachfragen - es gibt zwei. 
Eine im Rathaus und eine in unmittelbarer Nachbarschaft, am Südrand des Premysl- Platzes. 
 
 
 
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