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 Brno
- Name: Brno. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird 
zwischen "r" und "n" einfach ein sehr kurzes, schwaches "e" wie in "Blume" eingefügt. 
Bekannter und leichter aussprechbar ist der deutsche Name - der natürlich auch 
zu k.u.k.-Zeiten gängig war. Welcher da Brünn lautet.
Die Stadt hat sich einen Namen als Messestadt und Austragungsort von Grand Prix-Rennen 
gemacht.
 
  
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Lage: 
Im Südosten Tschechiens, gute 180 km (Luftlinie) südöstlich von 
→Prag und gut 100 km nördlich von Wien. Liegt im 
Zentrum von Mähren - dem östlichen Teil Tschechiens. 
 
 
 
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Stadtbild: 
Brno  ist mit rd. 387'000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Tschechiens und 
mit Abstand die grösste Stadt Mährens. Die Stadt ist von drei Seiten von 
Bergen umgeben - nur nach Süden öffnet sich eine grössere Ebene. 
Dort entlang fliesst auch der Fluss Svratka, der jedoch etwas abseits des Zentrums 
entlangfliesst.
 
In der Stadt selbst gibt es einige Hügel, welche die Stadt für den Bau einer 
grossen Festungsanlage prädestinierten. Das historische Zentrum selbst ist etwas 
ungewöhnlich: Es gibt mehrere grosse Plätze im Inneren und eine Art Aussenring, 
aber die Strassenzüge im Zentrum selbst sind etwas chaotisch. 
Der Busbahnhof liegt im Südosten der Stadt etwas abseits vom Geschehen 
(ca. 1 km entfernt). 
Der Hauptbahnhof liegt in der gleichen Richtung - aber näher. 
Rund um den Bahnhof mit seinen vielen Tunneln sieht es etwas wirr aus. Vom Bahnhofsvorplatz fahren 
Strassenbahnen ins Zentrum. Läuft man von dort gen Norden die Fussgängerzone 
Masarykova entlang, kommt man nach gut 5 Minuten zum nám. Svobody (Platz der Freiheit) - 
dem grössten der zentralen Plätze. So ziemlich alle Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich rund 
um diesen Platz. Die hrad Špilberk (Festung Spielberg) thront unübersehbar auf einem 
Hügel im Westen der Stadt. Ist zu Fuss rd. 10 Minuten vom Zentrum entfernt. 
Dank der Festung und der hohen, doppeltürmigen Katedrála sv. Petra a Pavla (Hl. Peter & Paul-
Kathedrale) ist es leicht, sich in der Stadt zu orientieren.
 
 
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Blick vom alten Rathaus gen Westen: Links: St. Peter & Paul-Kathedrale, Mitte: Festung Spielberg 
und Hl. Michael-Kirche, rechts: Hl. Jakob-Kirche |  |   
Man kann alles Sehenswerte in Brno zu Fuss erreichen - sollte sich aber ein bisschen Zeit mitnehmen, denn 
allein ein kompletter Rundgang in der Festung Spielberg dauert seine Zeit (2, 3 Stunden ca.). 
Achtung: Die Stadt ist im Umbau. Und zwar gewaltig - Baustellen überall. Vorübergehend 
eingestellte Strassenbahnlinien. Sieht auch nicht so aus, als ob man so schnell fertig würde 
(Stand dieser Information: April 2004). 
 
 
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Geschichte: 
Besiedelt war die Region schon sehr lange. Die Geschichte der Stadt selbst begann dann 
um 1000 u.Z. - das heutige Staré Brno (Altbrünn) wird an einer Furt über den Fluss 
Svratka gegründet. Bereits im Jahre 1277 wurde die Burg Spielberg erwähnt, 
deren Geschichte seitdem eng mit der von Brno verbunden ist. 
Seit dem 14. Jhd. begann die Stadt, eine wichtige geistige Rolle zu übernehmen - erst wurde 
ein Zisterzienser-Kloster gegründet, Später kamen Augustiner (v.a. Dominikaner) und 
Kapuziner hinzu, die in Brno Klöster gründeten.
 
1349 wurde die Stadt Sitz der mährischen Markgrafen, 1641 schliesslich Hauptstadt Mährens. 
Seit 1560 gehört zudem die Festung Spielberg der Stadt. Brno war so stark befestigt, dass im 15. Jhd. die 
Hussiten, im 17. Jhd. die Schweden und im 18. Jhd. die Preussen vergeblich die Stadt belagerten. 
Trotzdem hatte Brno gegen Ende des 30jährigen Krieges keine 5'000 Einwohner. 
 
Napoleon allerdings schaffte es nach Brno. Nahe des gut 20 km entfernt liegenden Slavkov u Brna, 
besser bekannt als Austerlitz, schlug er schliesslich 1805 die vereinten Armeen Österreichs und 
Russlands.
 
Im 19. Jhd., während der k.u.k.-Zeit, wurde die Stadt stark industrialisiert. Maschinenfabriken und 
Textilmanufakturen wurden gegründet. 1839 fuhr der erste Zug der Bahnlinie Wien-Brünn. Ein 
Gaswerk und Strassenbahnlinien wurden ebenso errichtet - Brno wurde eine sehr fortschrittliche 
Stadt. Zur selben Zeit übrigens forschte der Augustiner Mendel in Brno und stellte 
die Vererbungslehre auf - ein bahnbrechendes Forschungsergebnis.
 
Zur fortschrittlichen Industrie gesellten sich Technische Hochschulen und Universitäten. Hinzu kamen der 
Bau eines Messegeländes (1928) und die Ausrichtung von regelmässigen Maschinenbaumessen 
seit 1959. In den 1990ern wurde Brno Sitz des Verfassungsgerichts und eines neuen 
Technologieparks. Heute wird, wie oben bereits erwähnt, die Stadt massiv erneuert und umgebaut. 
Tatsache ist, dass Brno eine sehr dynamische und bedeutende Stadt ist, von der man noch viel lesen und 
hören wird.  
 
  
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Die grandiose Festung Spielberg |  |   
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In den Kasematten der Burg |  |   
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Sehenswertes: 
Sicherlich ein Muss bei einem Stadtrundgang ist ein Besuch der grossen 
hrad Špilberk (Festung Spielberg) im Westen des Zentrums. Einst seit dem 13. Jhd. 
als gotische Festung angelegt, wurde die Burg mehrfach umgebaut. Im 17. Jhd. wurde Spielberg 
zur barocken, massiven Zitadelle umgebaut. Und reiht sich damit in eine ganze Reihe interessanter, 
habsburgischer Festungen ein (siehe auch →Terezín,
→Peterwardein (Novi Sad)). 
 
Spielberg thront weithin sichtbar auf einem Hügel und ist von einem schönen Park umgeben. 
Besonders interessant sind die Kasematten - sie wurden seit dem 17. Jhd. als Kerker für 
besonders gefährliche bzw. gefürchtete Gefangene der Monarchie genutzt. Die Nutzung als Gefängnis 
dauerte bis zum Jahr 1855 an. Die Kasematten von Spielberg galten damals als das meistgefürchtetste 
Gefängis von Österreich-Ungarn. Seit 1880 jedoch sind sie Besucherattraktion - allerdings wurden 
die Kasematten mehrfach umgebaut. So wurde auch eine Folterkammer eingebaut. Welche in aktiven Zeiten 
jedoch nie existierte.
 
Die Kasematten bestanden aus zwei Ebenen - im Karree. Besichtigen kann man einen Teil der unteren Ebene und 
die gesamte obere Ebene. Obwohl über der Erde, denkt man, man ist tief unter der Erde (obwohl ein 
Teil des Rundgangs aussen langführt). Lange, dunkle, 
kalte Gänge. Enge Zellen. Etwas unheimlich - man stelle sich dazu noch die Schreie 
von Gefangenen vor, die dort vor sich hindarbten. 
Eintritt in die Kasematten kostet 30 kč (Schüler und Studenten 15). Der eigentliche Burgbereich liegt weiter 
oben - in den Höfen, die man durch ein langes, schmales Tor betritt, gibt es das eigentliche 
Muzeum Města Brna (Stadtmuseum). Und einen Aussichtsturm. Sowie ein Restaurant.
  
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Über den Dächern der Stadt... |  |   
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Typisches Bild in der Innenstadt (Joštova-Strasse) |  |   
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Einfach quer durch die komplette Innenstadt zu laufen ist auch ein Tipp - es präsentieren sich 
Häuser aus den verschiedensten Epochen, oftmals bunt gemischt. Zu sozialistischen Zeiten hat aber 
die Bausubstanz arg gelitten - dafür wurden, wie auch in anderen Ländern des Ostblocks, Neubauviertel 
am Stadtrand hochgezogen. Momentan wird allerdings, wie oben erwähnt, sehr viel im Zentrum gebaut. 
Die Homogenität kleinerer tschechischer Städte wird man als Besucher vermissen, doch dafür mangelt 
es nicht an diversen Highlights. Dazu zählt das Stará Radnice (Altes Rathaus) an der Nordseite des 
Zelný trh (Grüner Platz). Der Platz selbst wird noch heute als Marktplatz benutzt. Das alte 
Rathaus fällt durch seinen eigenartigen Turm auf - die grüne Kuppel sieht von weitem aus wie ein Wassertank. 
 
Auf den Turm kann man heraufsteigen - sollte man auch, denn von dort hat man einen schönen Blick über die 
Stadt (siehe Panorama oben). Kostet 10 Kč. Für ein paar Kronen mehr kann man sich einige Räume des 
Rathauses ansehen. Der Innenhof sowie das gotische Portal sind ebenfalls beeindruckend. Gerade letzteres
besticht durch ein witziges Detail (siehe Photo unten).
  
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Hat wohl bei der Aussicht gestört... |  |   
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Alter Schlafsaal der Kapuziner-Mönche |  |   
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Andere sehenswerte Plätze beinhalten das Moravské zemské muzeum (Mährische Museum) 
unweit des Bahnhofs und die grosse, dunkle und sehr markante 
Katedrála sv. Petra a Pavla (Kathedrale des Hl. Peter & Paul). Deren Geschichte begann im 11. Jhd. als 
Basilika. Im 14. Jhd. wurde daraus eine gotische Kathedrale, die allerdings mehrfach bis zum Beginn des 20. Jhd. 
umgebaut wurde. Die Grösse sowie die Glasmalerei sind in der Tat beeindruckend. 
 
Wer nicht bis nach →Ägypten fahren will, um Mumien zu 
sehen, kann sich zur Kapuzinerkirche an der gleichnamigen Strasse, zwischen Mährischem Museum und Hauptbahnhof, 
begeben. Im Gewölbe der Kirche gibt es zahlreiche mehr oder weniger gut erhaltene, mumifizierte Leichname von 
Adligen und Mönchen aus der Zeit rund um das 18. Jhd. zu sehen. Leider sind die Erklärungen dazu recht 
dürftig und meistens nur auf Tschechisch. Eintritt kostet 40 Kč, ermässigt 20.
 
  
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Anfahrt:
Da Brno die zweitgrösste Stadt des Landes ist, hat man entsprechend gute Anbindungen an das 
Verkehrsnetz. Dies schliesst auch Flugverbindungen ein. 
Einige EuroCity-Züge fahren durch Brno. So kann man mit dem EC von Berlin in knapp 8 Stunden,
von →Prag in 2h 45', von Bratislava in 1h 15', von
→Budapest in 4h und von Wien 
in ca. 1h 45' nach Brno fahren. Auch die Verbindungen zu anderen Orten in Tschechien ist recht gut - 
wer allerdings nach Südböhmen, z.B. nach 
→České Budějovice oder
→Český Krumlov fahren möchte,
sollte lieber den Bus als die Bahn nehmen. Spart Zeit und Nerven.
 
  
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Unterkunft:
Keine speziellen Tipps, da ausserhalb übernachtet. Es gibt sehr viele Pensionen und Hotels 
in Brno. Allerdings ist Brno eine Messestadt und deshalb manchmal restlos ausgebucht - vor allem im Februar, April und 
September. In der näheren Umgebung der Stadt gibt es auch Campingplätze.
 
Andere Übernachtungsmöglichkeiten:
  
 
 
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