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Name:
(Skopje). Hiess zu römischen Zeiten Scupi und danach bis 1912
Uskub bzw. Üsküb.
Lage:
Befindet sich im mittleren Norden des Landes am Vardar-Fluss. Bis zum Kosovo
im Norden sind es gerade mal 15 km, zur serbischen Grenze 40 km. In der Stadt gibt es einige Hügel, im Südwesten
einen hohen Berg - leicht zu erkennen an einem gigantischen, nachts beleuchteten Kreuz auf dem Gipfel. Das richtige Bergland
beginnt allerdings erst ein paar Kilometer weiter westlich.
Einwohner: rd. 600'000 Einwohner - mit Abstand die grösste Stadt des Landes,
denn fast jeder dritte Mazedonier lebt hier.
Stadtbild:
Die Stadt wird vom leicht gewundenen Vardar-Fluss in Nordost und Südwest unterteilt.
Absoluter Mittelpunkt ist die Kamen Most (Steinbrücke) - eine alte türkische
Brücke über den Vardar. Nordöstlich davon befindet sich eine alte Festung sowie die Altstadt, die das
Erdbeben überlebt hat. Direkt vor der Festung liegt die Avtobuska Staniza (Busbahnhof) -
Start- und Zielpunkt aller nationalen und internationalen Busse. Ein paar Meter weiter nach Osten, und schon kommt man in ein
altes Viertel - jenes besteht aus schmalen Gässchen mit stark türkischem Flair und einigen
Moscheen. In der Mitte des Viertels befindet sich auch die hilfreiche Touristeninformation, die auch mit
deutschsprachigem Material aufwarten kann.
Östlich davon befindet sich die Universitet Kyril i Metodij (Hl. Kyrill und Method Universität) -
die wichtigste Uni des Landes.
Ganz anders die andere Seite der Steinbrücke - hier befindet sich der pl. Makedonija (Mazedonischer bzw. vormals
Marschall Tito-Platz). Vom Fluss aus gesehen schliesst sich ein gewaltiger Betonklotz, nämlich das
Trgovski Zentar (Handelszentrum) genannte Einkaufszentrum an. Alles in dieser Ecke wurde nach dem Erdbeben
gestaltet und ist damit neu und zum Teil sehr hässlich. Läuft man vom Mazedonischen Platz die Fussgängerzone
ul. Makedonija hinauf Richtung Süden, kommt man direkt zur Stara Shelesnichka Staniza
(alter Bahnof), welcher nach dem Erdbeben so gelassen wurde wie er war (siehe unten). Der
Transporten Zentar Shel. St. (Neuer Bahnhof) befindet sich etwa 1.5 km weiter östlich -
der neue Bahnhof wurde von Tange Kenzô, dem Architekten des gigantischen
→Rathauses von Tôkyô, entworfen.
Und tatsächlich, er ähnelt moderner japanischer Architektur und will nicht recht ins Bild passen.
Das neue Skopje mit neuen Wohnvierteln und Industriegebieten erstreckt sich Richtung Norden entlang des Vardar-Flusses.
Wer allerdings nur das Zentrum sehen möchte, kann alles bequem erlaufen - die Stadtmitte ist ziemlich kompakt.
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Vom Erdbeben zerstörter Bahnhof
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Geschichte:
Skopje liegt recht günstig - so ziemlich genau in der Mitte des Balkans. Ausserdem liess sich der Ort aufgrund
der Topographie gut verteidigen. Dachten sich die Römer bereits, und machten das damals
Scupi genannte Skopje zur Hauptstadt der Provinz Dardanien
(Anm.: Dardanier hiess ein illyrischer Stamm, der diese Region damals besiedelte). Nach dem Ende des Römischen
Reiches gaben sich zahlreiche Eroberer die Klinke in die Hand - darunter Byzantiner, Bulgaren, Normannen, Serben usw.
Doch schon damals war →Ohrid kulturell und politisch bedeutender.
Mit Zusammenbruch des →Zweiten Bulgarischen Reiches 1392 kamen die
Osmanen dauerhaft ins Land, und blieben bis 1912 - sie nannten die Stadt Üsküb.
Obwohl danach eine sehr chaotische Zeit begann, trug die Stadt kaum Kriegsschäden davon - das erledigte dann ein
schweres Erdbeben im Juli 1963, bei dem gut 1000 Menschen ums Leben kamen und 80% der Bausubstanz arg beschädigt wurde.
Es gab umgehend Aufbauhilfe von vielen Seiten, aber das Geld wurde teilweise in sinnlose, überdimensionierte Projekte gesteckt.
Heute ist Skopje das moderne Zentrum des kleinen Landes, hat aber mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen.
Anfahrt:
Der Aerodrom Petrovez genannte Flughafen befindet sich gute 20 km weiter im Osten.
Züge fahren von →Belgrad durch Skopje nach Thessaloniki alias Solun in
Griechenland. Züge innerhalb des Landes gibt es kaum, man ist mit dem Bus besser dran.
Eine Zugfahrkarte von Skopje nach Belgrad kostet 1226 Denar (20 Euro) bzw. mit Wasteels 26 (internationaler Rabatt für unter
26jährige) 981 Denar (16 Euro) - plus 10 Euro Schlafwagenzuschlag, zu zahlen im Zug. Der Zug braucht für die Strecke
fast 10 Stunden, ist aber sehr bequem. Fährt gegen 21:30 in Skopje ab.
Nach →Ohrid fährt man am besten mit dem Bus - der fährt vom Busbahnhof unterhalb der
Festung ab, kostet 340 Denar (knapp 6 Euro) und braucht zwischen 3½ und 5½ Stunden - am besten den Bus über
Kicevo und Tetovo nehmen, denn der Bus über Bitola braucht wesentlich länger.
Es fahren reichlich Busse, aber die werden auch schnell voll.
Busse von und nach →Sofia fahren in Sofia vom Busbahnhof vor dem Princess Hotel
ab und enden im Busbahnhof vor der Festung in Skopje. Sie kosten rund 10 Euro pro Person und brauchen gute 5 Stunden. Es fahren
zwei bis drei Busse pro Tag.
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Es gibt einiges zu sehen in Skopje - und alles liegt schön nahe. Zuerst einmal zur Altstadt:
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Alte türkische Brücke über den Vardar
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Wie eingangs erwähnt, befindet sich die Kamen Most (Steinbrücke) im Mittelpunkt.
Hier gab es seit dem 6. Jhd. schon eine Brücke; die jetzige stammt aber wahrscheinlich aus dem 15. Jhd.
Sie ist nur für Fussgänger gedacht. Auf der Brücke verkaufen manch fliegende Händler allerlei Nutzloses.
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Alte Festung und Busbahnhof
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Ein paar wenige Meter nördlich der Steinbrücke findet man sofort die Tvrdna Kale (Burg Kale).
Nein, "Tvrdna" ist kein Tippfehler, es heisst wirklich so! Von der Festung aus dem 11. Jhd. stehen nur hier und da ein paar Mauern,
zusammengefügt in einem sehr schönen Park, von dem aus man ganz Skopje überblicken kann. Vor der Festung
befindet sich ein nationaler und internationaler Busbahnhof - es gibt noch andere in der Stadt, aber der hier ist
am wichtigsten.
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Türkisches Bad in der Altstadt - mit Schläfer
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Läuft man von der Steinbrücke gen Norden entlang der Fussgängerzone, kommt man zu den
Resten des Daud Pascha - Bades. Gebaut wurde es wahrscheinlich 1466. Dieses Bad war damals
das grösste türkische Bad auf der Balkan-Halbinsel. Heute benutzt man die Bäder als Ausstellungsräume
der Kunstgalerie.
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Die stark türkisch geprägte Altstadt Carsija
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Läuft man vom Daud-Pascha-Bad weiter die Treppen hinauf gen Norden, kommt man in die eigentliche Altstadt,
genannt Carsija (Tscharshija). Ein echter orientalischer Basar mit Teehäusern, Friseuren,
ein paar Bars, meist türkischen Restaurants - man wähnt sich tatsächlich in →Istanbul
oder einer anderen alten türkischen Stadt. Natürlich fehlen auch Moscheen nicht. Hier findet man auch eine
alte Karawanserei und dahinter das Mazedonische Museum.
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In der Mustafa Pascha-Moschee
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Eine der grössten Moscheen hier ist die Mustafa Pascha-Moschee in der Altstadt gegenüber der
Festung. Gebaut wurde sie 1492; die Kuppel trug durch das Erdbeben 1963 einen sichtbaren Schaden davon. Sie wird nachwievor
genutzt. Der Imam, ein sehr alter Mann, zeigte uns gern das Innere der Moschee, wofür wir uns mit einer kleinen Spende
bedankten. Nun ja, Moschee ist Moschee, aber interessant ist das Innere schon. Und man verlässt Europa
für ein paar Minuten.
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Der Mazedonische Platz im Stadtzentrum
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Zurück zur anderen Hälfte des Flusses - hier ist der wiederaufgebaute Teil der Stadt zu finden. Nichts grossartiges,
aber das lebendige, neue Skopje mit all den obligatorischen teuren Café's und Boutiquen. Auch bettelnde Kinder gibt es
zuhauf.
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Der halb zerstörte, alte Bahnhof von Skopje
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Das absichtlich stehengelassene, alte Bahnhofsgebäude von Skopje. Aufgrund der starken Erschütterungen
blieb die Uhr des Bahnhofs stehen und wurde seitdem nicht wieder angerührt. Im noch intakten Teil des Bahnhofs
findet man heute das Musej na grad Skopje (Stadtmuseum).
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Bergwelt bei Tetovo
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Böse gesagt liegt ganz Mazedonien in der Umgebung - man kommt überall mit dem Bus innerhalb von
fünf Stunden hin. In unmittelbarer Nähe, keine 20 km südwestlich, findet man in einem Tal
den Matka-See - eine Art Erholungsgebiet für die stressgeplagten Hauptstädter.
Fährt man Richtung Westen, gelangt man nach einer guten halben Stunde im ca. 30 km entfernten Tetovo an.
Tetovo gehört zu den grösseren Orten des Landes und befindet sich in dem Landstrich mit dem höchsten
Anteil der albanischen Minderheit - was 2001/2 zu militanten Auseinandersetzungen führte.
Die Berge westlich und nördlich von Tetovo sind spektakulär und bis über 2700 m hoch. Sie bilden die Grenze
zu →Kosovo im Norden und →Albanien im Westen und boten den UCK-Kämpfern reichlich Unterschlupf.
Zwar hat sich die Lage etwas entspannt, doch sollte man in den Bergen wohl besser noch Vorsicht walten lassen.
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Es gibt scheinbar nicht viele Möglichkeiten in Skopje - die Hotels jedenfalls sind mit 70 bis 200 Euro pro Doppelzimmer
einfach mal zu teuer. Auch Pensionen kosten wohl mindestens 20 Euro pro Person.
Es gibt nur ein Hostel - das Dom Blagoj Sosolcev (Schoscholchev) Hostel. Gehört zum
Jugendherbergsverband, ist sehr neu und sehr sauber. Kostet im Doppelzimmer für Nichtmitglieder 1280 Denar (gut 20 Euro),
für Mitglieder 960 Denar, also rd. 15 Euro. Preise inkl. Frühstück.
Direkt daran angeschlossen gibt es ein grosses Restaurant mit annehmbarer Qualität und halbwegs billigen Preisen. In der
Nachbarschaft gibt es noch mehr, bessere und billigere Restaurants. Bis zur Steinbrücke im Zentrum sind es ca. 15 Minuten
zu Fuss.
Lage: Wenn man aus dem Bahnhof kommt, einfach die breite Strasse, die die Bahnlinien kreuzt, nach links gehen. Zweite Strasse links
ist die Prolet, dort nach zweihundert Metern rechts - ist von aussen gut erkennbar.
Adresse: Prolet 25; PO Box 499, 1000 Skopje. Tel.: (02)-3114 849, Fax.: (02)3165029.
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www.partnerstaedte.nuernberg.de/deutsch/skopje.shtml
Deutsche Seite der Partnerstadt Nürnberg über Skopje.
www.skopjeonline.com.mk
Englisches, sehr unfangreiches Onlineverzeichnis für Skopje
Ihr habt eine interessante Seite über Skopje oder kennt eine gute Seite?
Dann her damit! Nachdem ich die Seite überprüft habe, werde ich sie hier
aufnehmen. Kommerzielle Seiten sind allerdings nicht erwünscht!!!
Mailadresse findet Ihr im Menü links.
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