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Name:
(Novi Sad). Die Stadt ist noch nicht so alt und hiess schon immer so. Der Name könnte eventuell
Neuer Garten bedeuten, denn "sad" bedeutet in vielen slawischen Sprachen "Garten".
Zu österreich-ungarischen Zeiten hiess die Stadt zu deutsch Neusatz.
Lage:
Direkt am linken Ufer der Donau mitten in der Pannonischen Ebene.
Gute 70 km weiter südlich befindet sich die Hauptstadt →Belgrad; nach
→Ungarn, →Rumänien,
→Bosnien sowie →Kroatien
sind es jeweils weniger als 100 km. Novi Sad war bis zur Aberkennung der Autonomie Hauptstadt der
Autonomen Provinz Vojvodina. Autonom war die Vojvodina, weil etwa ein Viertel ihrer Bewohner
ethnische Ungarn sind.
Einwohner: ca. 350'000 - die zweitgrösste Stadt der Serbischen Republik.
Stadtbild:
Wie eingangs erwähnt, ist die Stadt relativ jung. Das historische Stadtzentrum aus dem 18. und 19. Jhd.
konzentriert sich rund um den Trg Slobode genannten Platz im Zentrum. Ihn trennen von der
Donau nur ein paar Strassenzüge und ein grosser Park. Vom Slobode-Platz geht die Zmaj Jovina
genannte Fussgängerzone ab. Südlich des Platzes verläuft die Haupteinkaufsstrasse,
der Bulevar Mihajla Pupina. Hier befindet sich auch die sehr nette und hilfreiche
Touristeninformation (Mihalja Pupina 9). Die Strasse läuft direkt auf die Hauptbrücke und damit
auf die →Petrovaradin-Festung zu.
Der neue, nicht unbedingt schöne Hauptbahnhof und ein grosser Teil der Neustadt liegt weit im Nordwesten des
Zentrums - am Ende des langen Bulevar Oslobodshenia. Links vom Bahnhof befindet sich
auch der Zentrale Busbahnhof.
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Gesamtansicht von Novi Sad
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Geschichte:
Älter als die Stadt Novi Sad ist die →Petrovaradin-Festung am gegenüberliegenden
Ufer. Durch den so gebotenen Schutz entwickelte sich am linken Donauufer eine Siedlung seit dem 17. Jhd. Händler und
Handwerker liessen sich nieder. Nach der Befreiung vom osmanischen Joch im 17. Jhd. gehörte die Region
zu Österreich-Ungarn. Die Bürger der Siedlung
kauften 1748 von Wien den heutigen Namen und den Status einer Freien Königlichen Stadt.
Novi Sad wurde so zum Zentrum der vor allem landwirtschaftlich genutzten Vojvodina. Kennzeichnend war
die multiethnische Zusammensetzung der Stadtbevölkerung - Serben, Ungarn, Deutsche, Juden,
Slowaken, Ruthenier, Griechen, Armenier u.a. besiedelten die Stadt. Nach dem Ersten Weltkrieg
und der Niederlage Österreich-Ungarns wurde die Region Teil des Königreiches der Slowenen, Kroaten und Serben
bzw. später dann Teil des ersten Jugoslawiens. Novi Sad kam die Rolle der Hauptstadt der Provinz
Danube Banovina, später "Vojvodina" genannt, zu.
Da es in und um Novi Sad strategisch wichtige Donaubrücken sowie erdölverarbeitende Industrie gibt bzw. gab,
war die Stadt Ziel von NATO-Angriffen während des Kosovo-Krieges. Novi Sad erwischte es dabei besonders hart -
auch Verwaltungsgebäude und Fernsehsender im Zentrum wurden bombardiert; durch den Beschuss
des petrochemischen Kombinats wurden massiv Giftstoffe freigesetzt. Die Zerstörung der Brücken sorgte nicht nur
für einen Verkehrskollaps, sondern auch für massive Probleme bei der Trinkwasserversorgung.
Anfahrt:
Der internationale Schnellzug von Wien über →Györ und
→Budapest nach →Belgrad hält in
Novi Sad. Auch sonst gibt es zahlreiche lokale Züge nach Belgrad und viele Busse zu internationalen und
nationalen Zielen.
Eine Fahrt im Bummelzug nach Belgrad kostet 135 Dinar (2 Euro) und dauert zwei
Stunden.
Nach Wien fährt täglich ein EC kurz vor 10 Uhr am Vormittag, welcher bis
→Györ in Ungarn etwa 7 Stunden braucht und ca. 30 Euro kostet.
Fernbusse scheinen etwas billiger zu sein (bis Budapest ca. 1400 Dinar, also gute 20 Euro - sagte man uns zumindest).
In der Stadt selbst kommt man am besten mit Bussen voran - vor allem da der Bahnhof und der
Busbahnhof etwas abseits liegen.
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