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			Bender hat eine richtig lange Geschichte: Im 14. Jhd. gab es hier eine 
			genuesische Kolonie, die Tigin genannt wurde. Daher auch der 
			heutige moldawische Name Tighina. 
			Im 16. Jhd. liess Ştefan cel Mare (Stefan der Grosse) hier eine Festung 
			erbauen. Diese bzw. ganz Bessarabien 
			wurde 1538 von den Türken erobert, die Stadt in Bendery umbenannt. 
			Die einen sagen, Bendery bedeutet "den Türken gehörend", 
			andere Quellen sagen, es bedeute "Hafen" oder ähnliches. 
			1812 fiel die Stadt an das russische Imperium. Zwischen den Weltkriegen 
			wurde es wieder rumänisch und damit in Tighina umbenannt. 
			Seit 1944 gehörte es zur Moldawischen SSR. 1992 wurde die Stadt 
			Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen den sezessionistischen transnistrischen 
			und russischen Truppen und der moldawischen Armee 
			(siehe →Geschichte der PMR).
			Die 14. russische Armee blieb daraufhin in der Stadt, scheint sie jedoch mittlerweilen 
			verlassen zu haben. Russische Friedenstruppen sind in und nahe der Stadt jedoch 
			präsent, um den brüchigen Frieden zu wahren. 
  
 
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Kriegsdenkmal mit ewiger Flamme in Bendery
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			Hauptattraktion der Stadt ist die seit 1992 leer stehende Festung, die neben der Dnestr-Brücke 
			steht. Leider ist sie jedoch geschlossen, und, da noch immer militärisches Gebiet, 
			etwas heikel - wer hier fotografiert, muss aufpassen. Die Festung ist ziemlich zerschossen und 
			heruntergekommen.
			 
			Gegenüber der Strasse und Brücke befindet sich ein neu angelegter Gedenkpark 
			für die Opfer des Krieges 1992. Nebst Panzer, ewiger Flamme, Ruhmeswand usw. 
			Davor steht ein grosses Schild "Dir sei der Ruhm, PMR". 
  
 
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Kolchose-Markt: Nein, die Waagen kann man nicht kaufen
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			Läuft man vom Denkmal die ul. Kotovskii entlang an grauen Wohnvierteln vorbei und 
			biegt dann in die ul. Liazo ein, kommt man zum grossen Kolchosnyi Rynok (Kolchose-Markt). 
			In bester Manier 
			wird hier in einer grossen Halle sowie auch ausserhalb alles verkauft, was hier angebaut und 
			produziert wird. Scheint nicht viel zu sein, da ein grosser Teil der Halle nicht genutzt wird. 
			Vor dem Markt fahren Marshrutkas (Sammeltaxis) in die umliegenden Dörfer ab.
  
 
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Kirche der Verklärung Christi
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			Quasi gegenüber des Marktes steht die relativ grosse Preobrashenski Sobor (Kirche der 
			Verklärung Christi). Diese wurde ebenfalls scheinbar erst neulich restauriert, die Gottesdienste 
			in der Kirche sind erstaunlich gut besucht. 
			Hinter der Kirche steht das graue Rathaus der Stadt, davor verläuft die ul. Lenina. 
			Entlang dieser Strasse gibt es einige Geschäfte, in denen man transnistrische und ukrainische sowie 
			russische Produkte zu kaufen bekommt. Erstaunlicherweise aber kaum moldawische.
  
 
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Der Stadtsowjet und die ul. Lenina
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			Wenn man die ul. Lenina immer gen Westen läuft, kommt man schliesslich zum Bahnhof. 
			Vom Markt hingegen geht die ul. Sovietskaya direkt nach Norden zum Busbahnhof. Der ist richtig 
			heruntergekommen und sieht ziemlich finster aus. Ansonsten ist Bendery aber wirklich einen 
			Blick wert - wer in die PMR fährt, sollte einen Zwischenstopp hier nicht verpassen.
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