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Name:
(Pliska).
Zwei Orte tragen diesen Namen - die ehemalige Hauptstadt, heute Ausgrabungsstätte, und das moderne Pliska - beide
liegen ca. 3 km auseinander.
Lage:
Befindet sich in Nordostbulgarien auf der Ludogorsko-Plato (Ludogorische Platte) unweit des
Provadijska-Flusses, der bei →Varna ins Schwarze Meer mündet.
Nächste Stadt ist Novi Pazar. 20 km südwestlich befindet sich die Stadt
Schumen. Nach →Varna im Osten sind es ca. 80 km, nach
→Veliko Tarnovo im Westen sind es 150 km und nach →Russe
im Nordwesten sind es gut 120 km.
Einwohner: keine, da Ausgrabungsstätte. Das nahe, heutige Pliska selbst ist nur ein Dorf.
Stadtbild:
Die heutige Ausgrabungsstätte ist etwa 24 Hektar gross und besteht aus einzelnen, restaurierten Teilen wie
Toren, Mauern sowie Grundrissen usw. Vor dem Eingang gibt es einen Parkplatz.
Geschichte:
Pliska wurde wahrscheinlich im Jahre 681 u.Z. gegründet und sollte fortan dem soeben erschaffenen
Ersten Bulgarischen Reich als Hauptstadt dienen (siehe →Geschichte
Bulgariens). Das tat es auch, wurde aber 811 von den vorrückenden Osmanen vollständig zerstört.
Trotzdem blieb es erstmal Hauptstadt, bis schliesslich 893 Preslav südwestlich von Shumen und
unweit von Pliska zur Hauptstadt ernannt wurde.
Pliska war damals nicht nur politische, sondern auch Kultur- und Handelshauptstadt Bulgariens, von der grundlegende Impulse
nach Osteuropa ausgingen. Darunter zählt der Siegeszug der im 9. Jhd. von den Mönchen Method und Kyrill
entwickelten, heute als kyrillische Schrift bekannten Buchstaben sowie die weitgehende Christianisierung des
Balkans bis hin zum heutigen Tschechien.
Die Stadt erholte sich nicht mehr wesentlich nach dem Umzug der Hauptstadt - nach dem Niedergang des Ersten Bulgarischen Reiches
verschwand Pliska vorerst von dern Bildfläche, um gut 1100 Jahre später von begeisterten Archäologen wieder
ausgebuddelt zu werden.
Anfahrt:
Wie oben erwähnt, sind die nächsten Städte Novi Pazar und Shumen.
Novi Pazar befindet sich an der Bahnlinie von →Varna nach →Russe.
Auch von Shumen und →Veliko Tarnovo fahren Züge.
Von dort muss man sich ebend mit lokalen Bussen durchschlagen. Von der heutigen Ortschaft Pliska sind es dann nur noch drei Kilometer.
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