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Name:
(Plovdiv bzw. Plowdiw). Leitet sich evtl. vom thrakischen Wort Pulpudeva ab - die thrakische Übersetzung
des alten mazedonischen Namens Philippopolis. Davor wiederum wurde die Stadt Eumolpia
genannt. Damit nicht genug - Slawen machten aus dem alten Namen Pulpudeva den neuen Namen Pyldin,
doch die Osmanen hielten es mit dem alten mazedonischen Namen und nannten es Philibe.
Auch die Römer wollten in der Namensgebung mitmischen und nannten es Trimontium - zu deutsch etwa
"Drei Berge".
Erst nach der Befreiung von den Osmanen wurde es von den siegreichen Russen 1878 in Plovdiv umbenannt.
Lage:
Ca. 125 km südöstlich von Sofia in der Oberen Thrakischen Ebene gelegen, erstreckt sich die
Stadt beidseitig des Flusses Mariza (Maritsa). Mitten im Stadtgebiet findet man sechs charakteristische
Syenit-Hügel. Fährt man nach Norden, gelangt man schnell in das Rosental und Balkangebirge; südlich der Stadt
gelangt man in die Rhodopen.
Einwohner: ca. 350'000. Plovdiv ist damit die zweitgrösste Stadt Bulgariens, allerdings mit
grossem Abstand zur Hauptstadt Sofia.
Stadtbild:
Plovdiv ist gut überschaubar - dank des Mariza-Flusses im Norden und den
Tepeta (Hügeln) im Zentrum. In der ganzen Stadt wimmelt es nur so von historischen
Bauten und Ruinen. Der Hauptbahnhof befindet sich im Südwesten; von dort sind es
nur einige hundert Meter Richtung Nordost zum pl. Zentralen (Zentraler Platz). Läuft man
von dort die belebte ul. Knjas Alexandar (Fürst Alexander-Strasse)
Richtung Norden, kommt man direkt zum Mariza-Fluss, genauer
gesagt zu einer von Buden gesäumten Brücke über den Fluss. Nördlich des Flusses gibt es
jedoch nicht allzu viel zu sehen. Die meisten Ruinen findet man nordöstlich des Zentrums. Im Zentrum selbst gibt es
zwei der sechs Hügel - den Hügel der Befreier und den Hügel der Jugend.
Das Zentrum selbst ist relativ neu aber schön.
Geschichte:
Die Gegend um Plovdiv war schon lange besiedelt - die ältesten Ausgrabungen datieren 8000 Jahre zurück.
Im 5. Jhd. v.u.Z. wurde die erste thrakische Siedlung, genannt Eumolpia, errichtet. Philipp II.,
seines Zeichens Vater Alexander des Grossen und König Mazedoniens, zerstörte Eulmolpia im 4. Jhd. v.u.Z. und
gründete auf den Ruinen den Ort Phillippopolis, der auch lange Bestand hatte und erst
46 u.Z. von den Römern eingenommen, in Trimontium umbenannt und zur
Hauptstadt Thrakiens erkoren wurde. Trimontium blühte auf und hatte alles, was eine grosse, römische
Stadt ausmachte: Stadion, Monumentalbauten, Festungsmauern usw. Dann kam der Untergang - Rom zerfiel, die Slawen kamen,
dann die Bulgaren, dann wieder die Osmanen, dazwischen vier Mal plündernde Kreuzzügler usw. Erst nach dem 13. Jhd.
wurde die nun Philibe gehiessene Stadt zum Handelszentrum.
Zur Zeit der bulgarischen Wiedergeburt 1840 bis 1870 dann der Aufschwung - alle Handelsreisenden vom Orient zum Okzident, von Nord nach
Süd, von Europa nach Indien machten Halt in Philibe und liessen die Stadt erblühen. Das bulgarische Bürgertum
erstarkte und versuchte, das auch architektonisch auszudrücken.
Nach der Befreiung durch die Russen 1878 wurde die Stadt in Plovdiv umbenannt und zur Hauptstadt von Ostrumelien
erklärt - welches jedoch nur halbautonom und damit noch immer Teil des Osmanischen Reiches war.
Nach dem Zusammenschluss mit dem Fürstentum Bulgarien 1885 wurde jedoch →Sofia Hauptstadt des
Landes und Plovdiv damit zur Nummer 2 im Land. 1892 fand eine erste grosse Messe in Plovdiv statt - eine
weise Entscheidung, denn die Messe fand guten Anklang und noch immer ist Plovdiv die Messestadt Bulgariens.
Plovdiv hat zahlreiche grosse Industriebetriebe aufzuweisen, doch verliert man auch nicht die Tourismusindustrie
aus dem Auge - alljährlich finden hunderttausende Touristen ihren Weg nach Plovdiv.
Anfahrt:
Plovdiv liegt an einer wichtigen Eisenbahnstrecke - nach →Sofia sind es zwei Stunden, nach
→Burgas gute vier Stunden. Auch die Züge von →Belgrad
nach →Istanbul halten hier. Des weiteren fahren langsame Züge gen Norden nach
→Karlovo.
Mit dem Bus kommt man auch bequem und meist schneller als der Zug in alle Städte des Landes und auch ins Ausland.
Der Busbahnhof befindet sich nur wenige Meter östlich des Bahnhofs.
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