Tag 16: Istanbul & Bosporus
Sich spiegelnde Moschee, Istanbul |
Imposant sind auch die beiden den Bosporus überspannenden Brücken. In Anadolu Kavagı dann die Überraschung: Der Ort ist ein Mekka für Fischliebhaber! Und zwar für Fisch-auf-dem-Teller-Liebhaber. Unzählige Fischrestaurants und -händler tümmeln sich rund um die Landungsbrücke.
Eine der beiden Brücken über den Bosporus |
Während der Rückfahrt trinken wir zwei Kaffee auf der Fähre. Einer kostet 1.5 Mio TL. Ich gebe dem Kellner einen 10 Mio TL-Schein. Und bekomme als Wechselgeld 6 Mio zurück. Moment. 10 minus 2 mal 1.5 ...macht das nicht 7? Ich schau den Kellner an und frage, wo die andere Million bleibt. Und er sagt mit einem widerlichen Grinsen auf englisch "Trinkgeld!?" Tja, hätte ich ja vielleicht gegeben, aber so bestimmt nicht. Nicht zu glauben, dass die Masche funktioniert, aber bei einigen scheints ja wohl zu klappen.
Fischrestaurants in Anadolu Kavagı |
Dann die Enttäuschung: Der grosse Basar ist zu! Weil Sonntag ist...Schade eigentlich, denn er ist wirklich sehenswert, wenn auch reichlich teuer. Ich suche trotzdem ein Geschäft, das Wasserpfeifen verkauft. Wir finden eins und kommen mit dem Besitzer ins Gespräch. Erstaunlicherweise ist er gar nicht daran interessiert, uns etwas zu verkaufen. Er will sich einfach nur mit uns unterhalten. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Während wir bei ihm Tee trinken, kauft ein russisches, scheinbar sehr reiches Pärchen bei ihm ein. Und er kassiert wirklich sehr viel Geld für schnöden Tand.
Irgendwann kann ich ihn in seinem Gespräch unterbrechen und sagen, dass ich eigentlich eine Wasserpfeife will. Er hat auch eine schöne und sagt noch "den Touristen sag ich immer, dass sie alt sind, dabei sehen die nur so aus!" Trotzdem sehen die hohen, kupfernen Wasserpfeifen natürlich schön und vor allem brauchbar aus. Er sagt "naja, für dich zum Einkaufspreis". Das waren 28 Dollar. Ich misstraue jedem Händler, erst recht in Orten wie Istanbul und Kairo, aber das war fair. Später habe ich die gleiche Wasserpfeife in einem Geschäft gesehen - für 60 Dollar.
Später landen wir bei einem Teppichhändler, um einen sogenanten Kilim - eine Art grob geknüpfter Teppich - zu kaufen. Und stellen fest, dass es nichts Stressigeres gibt, als einen Teppich zu kaufen. Ob es das wert ist?
Abends laufen wir an der Sultanahmet-Moschee vorbei und sehen von der Strasse aus sogenannte "whirling derwishes". Angeblich ein traditioneller Tanz, in dem Männer in weissen Röcken und rotem Fez. Die drehen sich wie wahnsinnig um sich selbst. Gut, es ist faszinierend, dass sie nach ein paar Minuten nicht umfallen bzw. sich übergeben, aber was an diesem Tanz so spannend sein soll ist mir nachwievor ein Rätsel. Wahrscheinlich ein Touristengag...
Und so sollte diese kurze Reise am nächsten Tag zuende gehen - eine Reise durch zwei Welten - die des Südkaukasus und die der Türkei. Durch Orte und Landschaften, die ich jedem bedingslos empfehlen kann!
- Die Fähre entlang des Bosporus zwischen Anadolu Kavagı und Istanbul Eminönü fährt vier Mal täglich und kostet hin und zurück 5 Mio TL pro Person, also etwa 3 €.
- Im Cem-Hotel. Ausführliche Infos dazu siehe unter →Tag 1.
©2024 tabibito